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Globale Überwachungsstandards

Ausgerechnet der chinesische Netzwerkdienstleister ZTE Corporation [1] forciert eine globale Standardisierung von Abhörschnittstellen und hat dazu bei der International Telecommunication Union (ITU [2]) seine Vorschläge für Next Generation Networks (NGN) eingereicht [3], um damit die Bedürfnisse von Strafverfolgungsbehörden und Geheimdiensten zu berücksichtigen. Abhörschnittstellen seien heute ein unverzichtbarer Bestandteil von Netzen, heisst in der Argumentation.

Das zeigt, dass das Rechtsverständnis der Chinesen nicht mit unserem kompatibel ist – mit Ausnahme einiger selbsternannter Sicherheitsfanatiker. Deren wahren Absichten und Beweggründe zeigt der äusserst lesenswerte Beitrag „Geschäft mit der Angst [4]“ bei TELEPOLIS.

Sicherheitslücken sollen bewusst in die Netzwerktechnologie der Zukunft miteingebaut werden. Davon profitieren nicht nur Schnüffler im Staatsdienst, sondern auch kriminelle Organisationen würden sich dankbar dieser neuen Schnittstellen bedienen. Der damit verbundene Vertrauensverlust in Computer-Netzwerke würde den sicheren Tod des Internet und der globalen Vernetzung bedeuten. Als Folge davon müsste die Globalisierung neu definiert werden, was zu Neubesetzungen in den Rollen der Mächtigen führen würde. Vielleicht ist das die wahre Absicht, die hinter den Plänen von ZTE steckt.