Day: Montag, 19. März 2007

Zensur im Internet nimmt zu

Die OpenNet Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, die zunehmende Zensur und Überwachung im Internet aufzuzeigen und zu bekämpfen. Ihre Internet Filtering Map zeigt, dass die Mehrheit der weltwirtschaftlich bedeutenden Staaten dieses Planeten Einfluss auf die im Internet publizierten Inhalte ausüben oder diese zumindest systematisch und streng überwachen. Im Internet sind Polen, Portugiesen und Kongolesen freier als ihre amerikanischen, britischen, französischen oder deutschen Kollegen. Wie es sich für ein „neutrales Land“ wie die Schweiz gehört, gibt es hier (angeblich) nicht einmal eine systematische Überwachung durch den Staat. Grundsätzlich mag dies weitgehend zutreffen. Aber auch hierzulande stehen zumindest einzelne Websites auf einer Watchlist.

Weil mit der wachsenden Verbreitung und Nutzung des Internets auch die Kriminalität im Netz entsprechend zunimmt, ist es durchaus legitim und angebracht, dass die Strafverfolgungsbehörden auch hier aktiv sind. Einige Profilierungsneurotiker und Kontroll-Freaks würden ja gerne noch weiter gehen und alle Möglichkeiten der technischen Überwachung ausnutzen. Zum Glück lässt das die Gesetzeslage (noch) nicht so einfach zu.

Weil (gemäss BBC-Report) beleidigende Kommentare von griechischer Seite über den türkischen Gründervater Mustafa Kemal Atatürk auf YouTube erschienen sind, liess ein türkisches Gericht die Website (für Zugriffe aus der Türkei) sperren. Damit gesellt sich auch die Türkei unter die Zensurstaaten. Der Platz für die Meinungsfreiheit wird im Web immer enger.

Der gläserne Patient

Im Tagi musste ich lesen, wie die CSS Krankenversicherung den Datenschutz systematisch missachtet und die Persönlichkeitsrechte ihrer Versicherten verletzt. Das ist weder christlich noch sozial. Hier werden die Möglichkeiten der Informatik missbraucht, um gravierende Rechtsverletzungen zu begehen. Das bestätigt jedoch nur meine langjährige Erfahrung, dass alles, was technisch machbar ist und wovon jemand einen Vorteil erwartet, ganz sicher auch gemacht wird. Kein Gesetz auf dieser Erde kann Gier und Profilierungsneurose verhindern.

Diesem Treiben Einhalt zu gebieten, ist nur möglich, wenn sich genügend Bürger zur Wehr setzen und ihre Rechte bei Gericht einklagen. Nur wenn die Übeltäter mit saftigen Bussen belegt werden, die sowohl ihr Ansehen als auch ihre Finanzen schädigen, haben sie einen Grund auf den Pfad der Tugend zurückzukehren. Leider leben wir in einer Gesellschaft, in der Veränderungen ohne einen genügend hohen Leidensdruck nicht möglich sind. Schade eigentlich. Haben wir wirklich das Recht, uns als Homo Sapiens zu bezeichnen?

Diese Website ist werbefrei

Warum ich eigentlich keine Werbung auf meiner Website schalte, wurde ich am letzten Wochenende wieder einmal gefragt. Naja, das ist ganz einfach. Hier gibt es keine Werbung, weil ich meine Ansichten und Einsichten frei und unabhängig (d.h. ohne Rücksicht auf allfällige Werber) kundtun möchte. Und das wird auch weiterhin so bleiben.