Month: April 2007

Blog Design

Ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass das Design meines Blogs etwas trivial und fantasielos ist.  Sobald ich etwas Zeit dafür habe, werde ich mich der Sache annehmen. Bis dahin könnte Ihr mir gerne Eure Vorschläge zu passenden WordPress-Themes unterbreiten.

Mir schwebt etwas mit 3 Spalten vor – übersichtlich, optisch schnell erfassbar und ohne verspielten Schnickschnack, der bloss Ladezeit kostet. Aber sexy sollte es trotzdem sein.

Das traurige Ende von PC und Internet Professionell

Erst kürzlich habe ich begonnen, auch für den Weblog der Fachzeitschrift „Internet Professionell“ zu bloggen und musste gestern zu meiner Überraschung die Nachricht vom Aus für PC Professionell und Internet Professionell lesen. Der Internet Pro Weblog und alle anderen Online-Aktivitäten werden aber vorläufig bis auf Widerruf weitergeführt.

Das ist eben das Schicksal von Firmen, die von Private Equity Companies beherrscht werden, die weder Interesse noch Verständnis für eine Branche haben und in deren Manager Adern kein Unternehmerblut fliesst. Bestenfalls sind sie gewiefte Buchhalter mit unmoralischen Renditeerwartungen sind. Dass dabei auch Existenzen der Mitarbeiter zum Opfer fallen, scheint wohl keine grosse Rolle zu spielen. 75 Mitarbeiter in München verlieren ihre Jobs. Geld kennt keine soziale Verantwortung. Das nennt man dann wohl den Neo-Kapitalismus. Nein, mit marxistischem Gedankengut kann ich nicht viel anfangen. Ich nerve mich nur gelegentlich über Leute, die mit Geld nicht verantwortungsvoll umgehen können. VC-Geber reden dabei von Sicherstellung des Exits, als handle es sich dabei um den Rückzug von Navy Seals nach einer ausgeführten Mission. Kollateralschäden sind einkalkuliert.

Schon manch eine „Risikokapital“-gespritzte Firma, die eigentlich ganz gute finanzielle Resultate erzielte, wurde zum Spielball und Opfer von Finanzspekulanten. Von Venture Capital oder zu Deutsch Risikokapital kann dabei meist nicht wirklich die Rede sein, weil institutionelle Geldgeber erst in ein Geschäft einsteigen, wenn es bereits läuft und somit wenig Risiken birgt. Die einen nennen das Wachstumsfinanzierung, die anderen eine risikoarme, wundersame Geldvermehrung. Wer hat, dem wird gegeben. Zur Zeit ist sehr viel Geld für Private Equity vorhanden, das nur darauf wartet, investiert zu werden. In Europa Geld für eine Seed-Finanzierung zu bekommen, grenzt trotzdem schon fast an ein Wunder und ist leider eine Ausnahmeerscheinung. Besonders bei Internet-Projekten sitzt der Schock der geplatzten Blase von Web 1.0 noch tief in den Knochen und macht blind für neue Opportunitäten.

Noch mehr überrascht hat mich, dass 3i die Abonnenten-Datenbank weiterveräussern will, ohne dass damit eine Fortführung des Abo-Vertragsverhältnisses verbunden wäre. Aus datenschutzrechtlicher Sicht erachte ich dies als höchst bedenklich. Hoffentlich wissen die Herren, was sie tun. Denn strafrechtliche Konsequenzen liegen durchaus im Bereich des Wahrscheinlichen. Wo bleibt der Aufschrei der Datenschützer?

Den Mitarbeitern des Verlags wünsche ich jedenfalls viel Erfolg bei der Job-Suche.

Google, Microsoft und DoubleClick

Google hat seinen Konkurrent beim Kauf des Online-Werbedienstleisters DoubleClick ausgestochen. Mit 3.1 Milliarden US-Dollar lag der Kaufpreis wesentlich über den von Analysten geschätzten 2.0 Mrd. Nun äussert Microsoft kartellrechtliche und datenschutzrechtliche Bedenken und appeliert an die zuständigen Behörden, sie sollten die Übernahme genau prüfen. Brad Smith, Senior-Vize-Präsident und Justiziar von Microsoft: „Wir denken, diese Fusion bedarf einer genauen Prüfung durch die Aufsichtsbehörden, um Wettbewerb im Markt für Online-Werbung sicherzustellen“.

Google steht ohnehin schon in der Kritik von Datenschützern und erhält nun durch DobleClick Zugang zu noch viel mehr persönlichen Daten von „Onlinern“. Microsoft’s Bedenken sind daher sicherlich berechtigt. Wie wäre wohl Google’s Reaktion ausgefallen, wenn Microsoft das Rennen gemacht hätte?

Neue DRM-Behörde in Frankreich

Die Anfang April neu geschaffene französische „Autorité de régulation des mesures techniques“ (ARMT, Regulierungsbehörde für technische Massnahmen) nahm in Frankreich gerade erst ihre Arbeit auf. Die Schaffung dieser „DRM-Behörde“ wurde August 2006 im neuen Urheberrechtsgesetz festgelegt, um die EU-Richtlinie zum Urheberrecht von 2001 in Frankreich zu ratifizieren. Sie soll die Entstehung monopolistischer Strukturen im Online-Musikmarkt verhindern. Die Kommission besteht aus sechs Mitgliedern und soll die Interoperabilität technischer Massnahmen und die Privatkopie garantieren. Ihre Mitglieder dürfen keinerlei Beziehungen zur DRM-Industrie haben oder gehabt haben, um völlig unabhäng arbeiten zu können.

Die Absichten der französischen Regierung sind zu unterstützen und lassen auf eine Besserung der Schräglage im Immaterialgüterrecht hoffen. Von den einzelnen Kommissionsmitlgiedern wird es nun abhängen, ob die ARMT gegenüber der Unterhaltungsindustrie genügend Durchsetzungsvermögen besitzt, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Es wäre erfreulich, wenn das Beispiel von Frankreich auch in Deutschland Schule machen würde. Aber dort scheint man mehr mit dem Bau des Überwachungsstaates beschäftigt zu sein.

DRM-Systeme taugen nichts

Mit Digital Rights Management (DRM) Systemenen sollen digitale Inhalte vor unerlaubter Nutzung geschützt bzw. die Nutzung soll nur dazu autorisierten Personen erlaubt werden. Damit sollen die Rechte ihrer Urheber sichergestellt werden. Es soll erreicht werden, dass der Content-Anbieter entscheiden und kontrollieren kann, von wem der Content genutzt wird und ob und wie oft er auf Datenträger und Endgeräte kopiert werden darf. Jeder Anbieter hat sein eigenes System, das mit den anderen nicht kompatibel ist. Je mehr die Kunden bei all diesen Systemen immer stärker von der Medienindustrie kontrolliert werden, desto stärker wächst auch der Widerstand dagegen. Schliesslich gibt es bei Büchern auch kein System zur totalen Nutzungskontrolle. Der Kunde würde ein solches auch nie akzeptieren. Wieso sollte er es dann bei digitalen Inhalten?

Es gibt aber auch weniger restriktive Methoden wie die Kennzeichnung von Angeboten mit einem digitalen Wasserzeichen, um das illegale Verbreiten von Audio- und Video-Dateien über Internet-Tauschbörsen einzudämmen. Mit der Watermarking-Technologie wird nach der Bestellung die Kundennummer des Käufers in die Datei eingefügt und ist somit jederzeit identifizierbar. Die Technologie für das digitale Wasserzeichen stammt vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme (IPSI) und wurde als Erstes beim Hörbuch-Downloadportal soforthoeren.de angeboten. Bietet der Kunde ein markiertes Werk bei einer Tauschbörse an, ist er in Zukunft durch das digitale Wasserzeichen erkennbar. Strafverfolgungsbehörden wird auf Anfrage die dem digitalen Wasserzeichen zugeordnete Person bekanntgegeben. Mit digitalen Wasserzeichen kann zwar eine Urheberrechtsverletzung nicht verhindert aber nachgewiesen werden (solange die Daten nicht verändert werden). Wasserzeichen von damit gekennzeichneten Werken können durch die Rekodierung mittels verlustbehafteten Codierverfahren nicht mehr rekonstruierbar zerstört werden. Daher sind sie als Beweismittel für Urheberrechtsverletzungen auch nur beschränkt tauglich.

Vtrack SchemaPhilips will jetzt aber mit Hilfe neuer Set-Top-Boxen Videomaterial mit einem eindeutigen Wasserzeichen versehen und so angeblich Schwarzkopien bis zum PayTV-Abonnent verfolgen können. Die Technologie dahinter heisst VTrack. Das Wasserzeichen soll robust sein und sich laut Philips weder entfernen noch manipulieren lassen. Weder Rekompression oder Qualitätsverschlechterungen noch das Abfilmen mit einem Camcorder sollen verhindern können, dass die Quelle ausfindig gemacht werden kann. Da bin ich mal gespannt und warte ungläubig ab.

DRM-System sind aber generell kein tauglicher technischer Ansatz, um urheberrechtlich geschützte Inhalte vor unerlaubter Verwendung zu schützen. Jeder noch so geschützte Content muss irgendwann einmal in nackte Nutzdaten dekodiert werden, um genutzt werden zu können. Proprietäre DRM-Systeme taugen nur etwas, solange das Geheimnis der Decodierung gewahrt wird. Ganz geheim gehalten kann es aber nicht werden, da sonst kein Hersteller dazu Geräte entwickeln und verkaufen kann. Wenn aber kein Gerät auf dem Markt das DRM-System unterstützt, ist es wertlos.

Wie man bei mit AACS geschützten HD-DVDs die Verschlüsselung austrickst und die Schlüssel auf PC-Abspielsoftware ausliest, ohne die genau Arbeitsweise von AACS zu kennen, haben Hacker erst kürzlich gezeigt.

Widerstand formiert sich gegen Schäubles Sicherheitspläne

Die Sicherheitspläne von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble & Co. werden zur Belastungsprobe für die grosse Koalition, wie u.a. der SPIEGEL, golem.de und die TAZ berichten. Jetzt soll die deutsche Polizei auch noch automatisch Zugriff auf Passfotos und Fingerabdrücke bekommen. Das Beispiel könnte für die anderen Staaten der EU zum Vorbild werden. Die Briten fahren ja bereits auf dieser Schiene.

Die seit Ende 2005 in den deutschen Reisepässen enthaltenen RFID-Chips speichern bereits das Passbild in digitalisierter Form. Ab November 2007 sollen zusätzlich auch noch die digitalisierten Abdrücke der zwei Zeigefinger gespeichert werden. Diese biometrischen Merkmale sollen nun nicht wie ursprünglich geplant nur der Identifizierung des Passinhabers dienen sondern auch von der Polizei zu Fahndungszwecken benutzt werden. Neben der Änderung des Grundgesetzes, das die Online-Durchsuchung erlauben soll, soll jetzt auch noch das Passgesetz geändert werden, um die elektronische Übermittlung digitalisierter Passbilder und Fingerabdrücke an die Polizei zu legalisieren. Genauer gesagt, soll die Polizei freien Zugriff auf diese Daten haben. Praktiziert wird dies vermutlich ohnehin schon.

Ich frage mich, weshalb nicht gleich der ganze DNA-Code auf dem Pass-Chip gespeichert und der Polizei frei zugänglich gemacht wird. Das würde doch manche Fahndung massiv erleichtern und beschleunigen. Die Aggregation von solch hochsensitiven Daten – vor allem im Verbund mit weiteren Daten – ermöglicht einen Missbrauch bisher unvorstellbaren Ausmasses. Dank dem Schäuble-Paket wäre die Errichtung eines Polzei- und Überwachungsstaates perfekt – ganz analog dem Gottesstaat nach islamischem Vorbild. Somit hätten wir einen neuen kalten heissen Krieg und das Gleichgewicht der Kräfte wäre wiederhergestellt. Friede, Freude und Eierkuchen.

Lenin’s Prophezeiung vom Untergang das Kapitalismus nimmt damit immer realere Formen an und irgendwie gefällt es mir gar nicht, dass dieser linksextreme Diktator recht gehabt haben soll. Der Mann sagte doch vor vielen Jahren einmal so etwas wie: „Der kapitalistische Westen wird sich den Strick, mit dem er gehängt wird, auch noch gleich selber liefern“. Soweit kommt es, wenn man zum Verräter seiner eigenen Werte wird – Informatik sei Dank.

Der Widerstand formiert sich und morgen Samstag, den 14. April ab 15 Uhr findet in Frankfurt eine grosse Demonstration gegen den Sicherheits- und Überwachungswahn statt.

CDs kopieren und Tauschbörsen – eine Handlungshilfe zum schweizerischen Urheberrechtsgesetz

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat eine kostenlosen Handlungshilfe „CDs brennen und Tauschbörsen“ ins Netz gestellt, das die Rechtslage rund um das Urheberrechtsgesetz im Zusammenhang mit dem digitalen Audio- und Video-Konsum beleuchtet und auch auf die aktuelle Gesetzesrevision eingeht. Das 5-seitige PDF-File ist auch für Laien verständlich geschrieben.

Think Before You Post

Das Web ist der günstigste Platz für Selbstdarsteller. In jugendlichem Leichtsinn posten viele vor allem jüngere Zeitgenossen Sachen, die sie sonst normalerweise für nicht publik machen würden. Doch die einfache Bedienung der Technik und die Gruppen-Dynamik des Web 2.0 machen es manchen offenbar schwer, der Verlockung zu widerstehen. In den USA besonders beliebt und auf YouTube weit verbreitet sind Video-Clips von den Spring Break Exzessen unter Alkoholeinfluss enthemmter Jugendlicher. Wer daran interessiert ist, findet die entsprechenden Beiträge auch ohne mein Dazutun.

Das Problem dabei ist, dass sich Inhalte, die einmal ins Web gestellt sind, meist nur mit imensem Aufwand bis gar nicht mehr löschen lassen. Dies kann später verheerende Konsequenzen haben. Viele Personalverantwortliche nutzen das Netz bereits heute, um mehr über Kandidaten für einen Job zu erfahren.

Mit den Gefahren der Selbstdarstellung befasst sich unter anderen The CyberTipline, das sich speziell der Ausbeutung von Kindern widmet. Getragen wird das Projekt von „The National Center for Missing & Exploited Children“ (NCMEC). Videos, die vor den Folgen unüberlegter Web-Beiträge warnen, wurden auf YouTube online gestellt:

Die Schweizer Initiative security4kids bietet Informationen für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern zum sicheren Gebrauch des Internets. Mit der animierten Bildergeschichte „Der unendliche Wald“ werden die Gefahren des Internets auch für Kinder und Laien verständlich illustriert. In Deutschland hilft klicksafe.de Kindern, Eltern und Lehrpersonen mit Internettipps.

Cyberwar – Hacker führen Krieg gegen Islam

Eine neue, politisch motivierte Hacker-Organisation, die sich „Hackers United against the Threat of Islam“ (Vereinigte Hacker gegen die Bedrohung des Islam) nennt, hat es sich zum Ziel gemacht, „den radikalen Islam zu sabotieren“ (so berichtete heute vnunetwork). Ihr erstes Ziel ist der Iran. Die Vorbereitungen für die erste Attacke sind angeblich abgeschlossen. Die erste Schlacht soll in Kürze beginnen. Ich rechne damit, schon bald einen Beitrag dazu in der Tagesschau sehen zu dürfen.

Die Kriegsführung über das Internet tritt damit in ein neues Zeitalter. Es ist nun auch Zivilisten mit beschränkten finanziellen Mitteln möglich, Feldherr im Netz zu spielen. So wird es sicher auch nicht mehr lange dauern, bis auch das Militär das Internet für seine Zwecke auf breiter Front professionell einsetzt. Dann bleibt es nicht bei den Forderungen von staatlichen Behörden nach Befugnissen zu Online-Durchsuchungen im Namen der Terrorbekämpfung. Das könnte dem Erfolg des Internet bei der Demokratisierung des Wissen und der digitalen Kultur einen empfindlichen Dämpfer verleihen. Vielleicht taugt das Netz längerfristig doch nicht wirklich für die friedliche Globalisierung. Oder ist das Ganze bloss ein Publicity-Gag?

IBM-Redbook für die Umstellung von Windows-PCs auf Linux

Mit dem „Linux Client Migration Cookbook, Version 2: A Practical Planning and Implementation Guide for Migrating to Desktop Linux“ stellt IBM eine Anleitung für die Umstellung von Windows-PCs auf Linux und viele Open-Source-Anwendungen zur Verfügung und richtet sich vor allem an Unternehmen und Verwaltungen. Behandelt werden darin Fragen zur Planung und Organisation eines Betriebssystemwechsels und der Benutzer-Akzeptanz sowie die technischen Rahmenbedingungen und Verfahren für eine Migration. Das Redbook steht als PDF zum Download (5.8 MB, 376 Seiten) bereit.

Damit leistet IBM einen wertvollen Beitrag für die Erleichterung eines Betriebssystemwechsels auf Linux – und das völlig kostenlos. Herzlichen Dank IBM!