Neben Projekten wie „OLPC“ und „Schulen ans Netz“ gibt es nun bereits auch eine Gegenbewegung zur digitalen Aufrüstung. Digitale Abrüstung heisst die neue Devise an einigen Schulen in den USA als Antwort auf die negativen Nebeneffekte des Computer- beziehungsweise Internetzeitalters – „back to the roots“ mit Bleistift, Buch und Schreibheft.
Der Datenaustausch mit USB-Stick, Vorträge mit Powerpoint und Aufsätze mit Word sind für meine Kinder völlig normal. Es gibt aber auch Kinder in Klassen, in denen die Tastaturen und Drucker Staub ansetzen. Tatsächlich fristen Computer noch in manchen Klassenzimmern ein klägliches Dasein, weil viele Lehrer so ein Ding einfach nicht bedienen können und sich vor ihren Schülern nicht blamieren wollen. Denn die wachsen bereits mit Computer und Internet auf und sind ihnen im Umgang damit oft um Welten überlegen. Jedenfalls wird bei uns vorläufig noch kräftig in den Auf- und Ausbau investiert.
Sollte sich ein Trend zur digitalen Abrüstung an den Schulen entwickeln, würde dies bedeuten, dass wir viel Geld in die Schulinformatik falsch investiert hätten. Ob der Informatikeinsatz an den Schulen, den Schülern das Lernen wesentlich erleichtert, wage ich persönlich zwar zu verneinen. Die meisten von ihnen werden aber später in ihrem Berufsalltag nicht um den Computer herumkommen und den Umgang mit den Bitmonstern lernen sie in der Schule auf spielerische Art und Weise wesentlich einfacher als sie dies zehn Jahre später täten. In meiner Schulzeit gehörte der programmierbare elektronische Taschenrechner zum Alltag, den meine Eltern wiederum in ihrer Schulzeit nicht kannten. Besser gelernt haben wir deswegen nicht. Aber es hat mir den Einstieg in die Computerwelt erleichtert.