Prozessor-Kühlung durch Gegenwärme

Im Beitrag „Gegenwärme führt zu effizienter Kühlung von Prozessoren“ ist auf heise online zu lesen, wie mit „destruktiver Wärmeinterferenz“ die Prozessor-Kühlung revolutioniert werden kann:

Mit Gegenwärme soll in unmittelbarer Nähe der Chipoberfläche die Hitze deutlich reduziert und schneller zu den Kühlsystemen übertragen werden. Das Verfahren erinnert an Gegenschall, mit dem Schallwellen in einem begrenzten Raum durch phasenversetzte Wellen ausgelöscht werden. Übertragen auf die Wärmestrahlung bedeutet das, es muss elektromagnetische Strahlung (nichts anderes ist Wärme) erzeugt werden, die an der Chip-Oberfläche passend phasenversetzt ist. Diese Gegenstrahlung kommt von verschiedenen Kernen in Multikernprozessoren. Erst mit speziellen Algorithmen, zum Beispiel für Doppelkern-CPUs, kann die Wärmestrahlung gezielt so gesteuert werden, dass an der unmittelbaren Oberfläche der CPU die Wärme durch destruktive Interferenz teilweise ausgelöscht wird.

Die Effektivität der Methode wird dann wie folgt beschrieben:

Diese Energie verschwindet natürlich nicht, Energieerhaltung gilt nach wie vor, stattdessen entsteht mehr Wärme einige Mikrometer oberhalb der Die-Fläche. Herkömmliche Kühlverfahren können diese Wärme dann sehr einfach abführen.

Im Klartext heisst das: Man erzeuge zusätzliche Wärme und führe auch diese auf herkömmlichem Wege ab. Wärme, die sich phasenversetzt selber überlagert und dadurch selber eliminiert oder eben doch nicht. Ein grossartiger Aprilscherz aus dem Reiche der Physik – etwas umständlich und widersprüchlich erklärt. Das erinnert mich an einen anderen Scherz aus dem Hause heise vor ca. fünfzehn Jahren: Mit einem Spezialprogramm sollte die Umwucht einer Festplatte, welche durch ungleichmässig verteilte „0“ und „1“ entsteht, durch Reorganisation der Bits ausgeglichen werden. Und alle wollten das Programm haben, um die eigene Harddisk vor Zerstörung durch „digitale Unwucht“ zu bewahren. 🙂