Letztes Jahr habe ich geschrieben „Social-Networking-Blase platzt“ und „Soziale Netzwerke im Internet bröckeln„. Darauf wurde ich auch schon mal (offline) als „pessimistischer Spinner“ und Schwarzmaler bezeichnet, der keine Ahnung von Web 2.0 hat. Jetzt holt die Realität meine Kritiker ein, wie die netzeitung.de im Artikel „Niedergang der Netzwerke“ berichtet. Das einzige soziale Netzwerk, das meines Wissens unter dem Strich (noch) Geld verdient, ist Xing mit den Gebühren für Premium-Mitgliedschaften. Alle anderen Plattformen, die sich vorwiegend oder ausschliesslich über Einblendung von Werbung finanzieren, können nicht einmal kostendeckend operieren, geschweige denn einen Gewinn erwirtschaften. Werbung ist hier nicht erwünscht, stört nur und wird von den Benutzern kaum akzeptiert. Das werbefinanzierte Geschäftsmodell funktioniert folglich nicht. Aber eigentlich hätte man dies mit etwas Kenntnissen in Wahrnehmungspsychologie auch schon früher herausfinden können, bevor man Millionen für lustige Features verbrannt hat. Die Geeks freut’s, aber die Nerven von manch einem Risikokapitalgeber dürften schon recht angespannt sein. Zwischenmenschliche Beziehungen – auch geschäftliche sind nur solche – lassen sich eben nicht so einfach zu Geld machen, indem man die Benutzer sich virtuell verhyperlinken lässt und sie dann mit Werbung volldröhnt. Das Ende des Web-2.0-Hypes hat begonnen …