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Datenmissbrauch ohne Ende

Eine Welle von Meldung zu durchgeführten und geplanten Datenmissbräuchen und Verletzungen der Privatsphäre weltweit ging in den letzten Wochen und Tagen durch die Medien. Hier eine Auswahl dieser Meldungen:

So, jetzt reicht’s! Müssen wir uns das wirklich bieten lassen? Da krieg ich wirklich einen dicken Hals! Was können wir dagegen tun?

Viele werden bei diesen Gedanken nur müde lächeln und mir sagen, dass sich dies alles wohl kaum so einfach umsetzen lässt und übrigens nicht genügend wirksam ist. Da mögen sie nicht ganz unrecht haben. Nur, untätig zuzusehen hiesse, sich in sein Schicksal zu fügen und die Opferrolle zu akzeptieren.

Die Überlegenheit der menschlichen Rasse besteht darin, sich an verändernde Lebensumstände anzupassen. Es bleibt uns ja kaum etwas anderes übrig. Diese Anpassungen steuert unser Grosshirn. Aber auch das Stammhirn bleibt nicht untätig: „Flucht oder Angriff?“, das ist hier die Frage. Flucht hiesse, sich geschlagen zu geben. Aber wohin sollen wir fliehen? Wenn wir in Freiheit leben wollen, müssen wir dafür kämpfen und uns für unsere Werte einsetzen. Es muss mehr getan werden, als bisher getan wurde. Es wird langsam Zeit, den Widerstand gegen die Überwachungsgesellschaft breit und systematisch zu organisieren! Oder wünscht sich jemand die Zeiten des Nationalsozialismus oder des Sowjetregimes mit den Gulags zurück?

Informatik wird vom Segen zugleich zum Fluch für die Informationsgesellschaft und zum Werkzeug von Machtgelüsten und Partikularinteressen, aber das muss nicht unbedingt sein. Auch mit einem Messer kann man ein Butterbrot streichen, aus Holz Figuren schnitzen oder jemanden durch die Brust ins Herz stechen. Entscheidend ist, was derjenige damit anstellt, der die Klinge führt. Gefragt ist Berufsethik! Verantwortungsvolle Informatiker können dazu beitragen, dass sich das Problem in Luft auflöst. Wenn kein Informatiker bereit ist, sich für die dunkle Seite der Macht einspannen zu lassen, bleiben die Überwachungspläne bloss ein Stück wertloses Papier. Ganz nach dem Motto: „Es herrscht totale Überwachung, aber keiner macht mit.“ Mehr dazu in Kürze auf diesem Kanal!

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Datenmissbrauch ohne Ende"

#1 Kommentar von Gerald – hyperkontext am Montag, 7. Juli 2008 00000007 17:05 121544311905Mo, 07 Jul 2008 17:05:19 +0200

Manueller Trackback:
Juni 2008 im Kontext

[…] Ich bedanke mich aber für drei Beiträge im Juni bei den jeweiligen Autoren, die entweder emotional auch meine Gefühle widerspiegeln – Datenmissbrauch ohne Ende –, analytisch den Stand der Dinge aus persönlicher Sicht aufbereiten – Renaissance. Gedanken zum Stand des Datenschutzes im Internet – oder schlicht eine individuelle Erfahrung berichten: Microsoft als Spammer entlarvt. […]