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Was steckt wirklich hinter dem Klimawandel? (Teil 2)

GlobusDer Klimawandel [1] ist zur Glaubensfrage und damit das Klima zur neuen Welt-Religion geworden. Der anthropogene Klimawandel kann nur eine Frage des Glaubens sein, denn wirklich wissen tun wir nur sehr wenig über die qualitativen und quantitativen Kausalzusammenhänge, welche das Klima bestimmen. Entsprechend fehlerbehaftet sind alle unsere Modellberechnungen und deshalb streiten sich auch renomierte Wissenschaftler über den Klimawandel, seine Ursachen, den Einfluss des Menschen und die Zukunft des Klimas. Die bestehenden Unsicherheiten und Wissenslücken werden gerne mit „wissenschaftlichem“ Glauben überbrückt. Analog zur Religion gibt es auch beim Klimawandel Gnostiker, Agnostiker und Atheisten.

Nachdem ich im ersten Teil [2] einen ersten Einblick hinter die Kulissen der „Klimaalarmisten“ und „Klimaapostel“ gegeben habe, soll nun im zweiten Teil die andere Seite der sogenannten „Klimaskeptiker“ und Verneiner des anthropogenen Klimawandels beleuchtet werden, bevor ich näher auf ein paar naturwissenschaftliche Zusammenhänge, die unheilige Symbiose von Interessengruppen und die neusten Entwicklungen im Zuge der Klimakonferenz in Kopenhagen eingehe.

Global Climate Coalition und andere Lobbys der Erdölindustrie

Durch die Klimadebatte und die Massnahmen zum Klimaschutz fühlt sich eine ganze Branche in ihrer Existenz bedroht. Allen voran der US-amerikanische Mineralölkonzern ExxonMobil, der mit einer Marktkapitalisierung von über 400 Milliarden US-Dollar das teuerste Unternehmen der Welt ist und täglich eine Milliarde Dollar umsetzt, lebt von der Verbrennung von fossilen Energieträgern und ist der weltweit grösste Rohstofflieferant für die CO2-Produktion. Naturgemäss hat das Unternehmen ein vitales Interesse, dass fossile Brennstoffe nicht mit irgendwelchen Umweltabgaben belastet werden, die das lukrative Geschäft beeinträchtigen könnten.

Die Geschichte von ExxonMobil liest sich schon fast wie ein Wirtschafts-Thriller und ist gezeichnet von Verschwörungen und feindlichen Übernahmen. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus der Standard Oil Trust beziehungsweise der vormaligen Standard Oil Company, deren Gründer und Haupteigentümer John D. Rockefeller war.  Der exorbitante Reichtum der Rockefeller-Familie beruht auf den teils dubiosen und illegalen Geschäften mit Standard Oil und ermöglichte den Einstieg ins Bankengeschäft und damit den Aufstieg zu Amerikas mächtigstem Finanzadel.

1911 wurde Standard Oil aufgrund des Anti-Trust-Gesetzes unter Theodore Roosevelt in 34 einzelne Unternehmen zerschlagen. Aus den beiden Unternehmen Standard Oil Company of New York und Vacuum Oil Company (welche später zu Mobil Oil wurden) sowie der Standard Oil of New Jersey (welche Esso genannt und dann später zu Exxon wurde) ist durch die Fusion von 1999 die Exxon Mobil Corporation hervorgegangen. Die Zusammenarbeit der Standard Oil of New Jersey mit der I.G. Farben im Deutschen Reich und die Belieferung der Nazis mit Benzin lässt kein gutes Licht auf die Firma fallen und spätestens seit dem Umwelt-Skandal von 2007, bei dem mehr als 65 Millionen Liter Öl und weitere hochgiftige Chemikalien den Grund von New York verseuchten [3], dürfte auch bekannt sein, dass ExxonMobil keine Umweltschutzorganisation ist.

ExxonMobil hat langjährige Erfahrung mit der systematischen Beinflussung von Journalisten, Politikern und der Öffentlichkeit und lässt sich ihre Lobbyarbeit jährlich mehrere Millionen US-Dollar kosten. So liess der Konzern 1989 als Reaktion auf die Errichtung des IPCC von der PR-Agentur Burson-Marsteller die „Global Climate Coalition“ (GCC) gründen, der neben ExxonMobil selber verschiedene private Unternehmen (American Petroleum Institute, Chevron, General Motors, Texaco, …) und Verbände sowie auch die US-Handelskammer angehörten. Die heute nicht mehr operativ tätige Lobby-Organisation sollte Zweifel an den wissenschaftlichen Resultaten des IPCC zum anthropogenen Klimawandel streuen. Daneben unterstützt ExxonMobil Dutzende von Organisation, die ihre Interessen vertreten (siehe dazu auch ExxonSecrets [4] von Greenpeace). Wie die Klimaapostel alle Kritiker des Klimawandels als Ignoranten und Verschwörungstheoretiker diffamieren, so bezeichnen auch die von der Erdöl-, Auto- und Chemie-Lobby finanzierten Organisationen wie das „Centre for the Study of Carbon Dioxide and Global Warming“ oder das „Competetive Enterprise Institute“ die Alarmisten des Klimawandels ihrerseits als Klimalügner und Verschwörer. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht und mit der Wahrheit und der Wisenschaft nehmen sie es dabei auch nicht genau. So hat zum Beispiel das „American Enterprise Institute“ (AEI) 10’000 Dollar Belohnung für denjenigen ausgeschrieben, der den UNO-Klimabericht des IPCC widerlegt. Solche Anreize erschweren leider eine sachlich-kritische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Klimawandel.

Grüne Absolution für Klimasünder

Als „Greenwash“ werden Aktionen bezeichnet, die dazu dienen, Umweltsünder grün zu waschen. Vor allem Erdölkonzerne, Autobauer und Fluggesellschaften geben mit einem inszenierten Engagement vor, ein Öko-Gewissen zu haben. Wirklich glaubwürdig sind ihre Werbeplakate allerdings nicht. Ebenso könnte ein Waffenhändler die Öffentlichkeit von seiner pazifistischen Grundhaltung überzeugen wollen. Etliche PR-Agenturen hängen finanziell von ihren Auftraggebern in der ökonomisch motivierten Gemeinde der Verneiner des anthropogenen Klimawandels ab, prostituieren sich als Grünwäscher der Umweltsünder und torpedieren die Klimawissenschaft, wo immer es nur geht, sobald diese ihren Auftraggebern unpassende Resultate publiziert. Damit stigmatisieren sie allerdings auch jeden rein wissenschaftlich motivierten Klimaskeptiker zum vorne herein zum Lügner. Nicht jeder, der die Klimaapostel kritisiert, wird jedoch von einer Lobby gesponsert. Es gibt immer noch Wissenschaftler, die einfach nur unabhängige, kritische Zeitgeister sind und sich erlauben, selber zu denken, zu forschen und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.

Not Evil Just Wrong

Als Kontrast zu Al Gores unbequemer Wahrheit ist nun der Film „Not Evil Just Wrong [5]“ entstanden, dessen Trailer zum Film ebenso reisserisch ist wie Al Gores Gehirnwaschkino:

Wie schon „Eine unbequeme Wahrheit [6]“ kommt auch dieser Film nicht ohne Elemente der Manipulation aus, obschon diese nicht ganz so krass sind wie bei Al Gore. Der Film zielt darauf ab, die Glaubwürdigkeit von Al Gore zu demontieren. Auf der einen Seite wird sachliche und wissenschaftliche Kritik geübt und dabei die Hockeyschlägerkurve als Manipulation und Al Gore als Lügner entlarvt. Auf der anderen Seite werden aber die Vorzüge der fossilen Energieträger für die Industrie und den „american way of life“ mit gewohntem US-amerikanischem Pathos verherrlicht. Da muss man nicht lange werweisen, woher das Geld für den Film kam. Solche Filme sind es leider, die durch Vermischung von seriöser Wissenschaft und manipulativer Lobbyarbeit die berechtigte Kritik an der Klimahysterie unglaubwürdig erscheinen lassen und in Misskredit bringen.

Climategate und die manipulierte Wissenschaft

Seit über 1’000 gehackte, interne Emails [7] und verschiedene Dateien, deren Authentizität der inzwischen suspendierte Direktor des Instituts, Phil Jones, bestätigt hat, vom Server der „Climate Research Unit“ (CRU) der britischen Universität East Anglia im Internet publiziert wurden, fühlen sich die Kritiker der Klimaalarmisten bestätigt. Allerdings lässt sich aber aus den Emails nicht direkt ableiten, dass der ganze Klimawandel ein Schwindel wäre oder eine Weltverschwörung dahinter steckt, wie einige behaupten. Der Schriftverkehr zeugt zwar von einer unheimlichen Arroganz der betreffenden Wissenschaftler. Doch er beweist lediglich, dass Wissenschaftler, auf deren Arbeit sich die Berichte des IPCC stützen, ihre Ergebnisse manipuliert und unpassende Ergebnisse unterschlagen und vernichtet haben und dass einige Klimaforscher sich für politische Zwecke missbrauchen lassen. Es scheint sich ein Kartell mit Anspruch auf ein Meinungsmonopol gebildet zu haben, das dafür sorgt, dass abweichende Meinungen im wissenschaftlichen Review-Prozess scheitern. Das hat das Vertrauen in die Wissenschaft erschüttert und die Kritiker bestärkt.

Der Hacker-Angriff auf das CRU fand sehr wahrscheinlich nicht ganz zufällig im Vorfeld des Klimagipfels von Kopenhagen statt. Es soll allerdings Hinweise geben, dass gar kein Server gehackt wurde, sondern die Daten von einem „Whistle Blower“ absichtlich an die Öffentlichkeit getragen wurden, um auf die Missstände in der Klimaforschung hinzuweisen. Der Skandal wurde in den deutschsprachigen Medien im Gegensatz zur Weltklimakonferenz in Kopenhagen nur stiefmütterlich behandelt. Vielleicht ist die Aufregung um „Climategate“ (wie der Skandal in Anlehnung an den Watergate-Skandal genannt wird)  hierzulande nur deshalb nicht so gross, weil sich auch die Gegenseite der Erdöl-Lobbyisten nicht scheut, sich der gleichen Tricks zu bedienen. Die Emails des CRU wurden meist verharmlost und von „unglücklichen Formulierungen“ war dabei die Rede. Lediglich einzelne Blätter wie Focus [8], die Weltwoche [9] oder die Welt (1 [10], 2 [11], 3 [12]) haben ausführlicher darüber berichtet. Der Skandal ist schliesslich insofern höchst brisant, als dass die Climate Research Unit eines von weltweit nur vier Instituten ist, die den Weltklimarat IPCC, der seit Jahren vor einer von Menschen verschuldeten Klimakatastrophe warnt, mit offiziellen Temperaturdaten beliefern. Seit rund einer Dekade steigen die globalen Durchschnittstemperaturen nicht mehr an und die Forscher können sich den Grund dafür nicht erklären. Da sie aber von der drohenden Klimakatastrophe fest überzeugt sind, glaubten sie, die Daten entsprechend ein bisschen „frisieren“ zu dürfen. Aus ihrer Sicht heiligt der Zweck die Mittel. Die Manipulation der Klimawissenschaft ist angesichts der immensen Gelder, die damit gelenkt und im Falle einer Manipulation fehlinvestiert werden, kein Kavaliersdelikt.

Kritische Zeitgenossen und naive Lemminge

Es sei doch längst keine Frage mehr, dass von Menschen produzierte Treibhausgase wie CO2 die Atmosphäre erwärmen würden, heisst es von den Alarmisten. Das ist schlicht eine Lüge, denn es gibt eine ebenso grosse Gilde an Wissenschaftlern, die ganz andere Ansichten vertreten, und wenn die Wissenschaft nicht mehr hinterfragt werden darf und ihre Behauptungen nicht mehr belegen muss, ist sie nur noch ein Instrument derer, die sie finanzieren. Ohne Zweifler an den Erkenntnissen der Wissenschaft, die es wagen, andere Denkansätze zu verfolgen, glaubten wir heute immer noch, die Erde wäre eine Scheibe. Die Ergebnisse der Wissenschaft müssen regelmässig hinterfragt werden, damit sich diese weiter entwickeln kann. Allerdings wagen es nur wenige, die offiziellen Berichte und Behauptungen in Sachen Klimawandel in Frage zu stellen, und noch weniger Zeitgenossen nehmen sich die Zeit und die Mühe, die angeblichen Daten und Erkenntnisse der Wissenschaft und Lobbys sowie deren Quellen zu verifizieren. Die gängigste Ausrede dafür ist der angebliche Zeitmangel. Trotzdem haben viele dieser Menschen immer noch genügend Zeit, lange Reisen zu tätigen, um an Demonstrationen gegen den Klimawandel oder an Klimakonferenzen teilzunehmen. Der Aufwand zur Verifikation der Fakten über das Internet würde jedoch nur einen Bruchteil davon an Zeit beanspruchen.

Aber es gibt auch Ausnahmen. Einer dieser kritischen Zeitgenossen ist Lord Christopher Monckton, ein ehemaliger Regierungsberater der ehemaligen britischen Premierministerin  Margaret Thatcher, der 35 gravierende Fehler [13] in Al Gores “Eine unbequeme Wahrheit” aufgedeckt und darauf hin Al Gore zu einer öffentlichen Debatte aufgefordert hat. Al Gore hat auf diese Einladung leider nie reagiert. Am besten lassen wir Lord Monckton gleich selber sprechen [14]:

In einem Interview Lord Moncktons mit einer Greenpeace-Aktivistin in Kopenhagen wird deutlich, wie naiv sich manch ein Klimaaktivist für eine politisch motivierte Aktion einspannen lässt:

Ich teile die Sorge dieser Aktivisten um unsere Umwelt. Doch darf sie uns nicht dazu verleiten, uns für die Zwecke einzelner Lobbys missbrauchen zu lassen und ihren Kampfrufen wie Lemminge zu folgen.

Emotionale Gehirnwäsche im Konjunktiv

Bislang fehlen wissenschaftlich hinreichend gesicherte Erkenntnisse zu den Kausalzusammenhängen in der Klimaforschung und auch die Datenbasis ist unangenehm mager. Auffallend ist daher bei praktisch allen Berichten zum Klimawandel die Verwendung des Konjunktivs, wenn es um die wissenschaftliche Beschreibung von Kausalzusammenhängen und Prognosen geht. Nur Laien erkennt man daran, dass sie konsequent den Indikativ verwenden. Entsprechend vorsichtig formuliert auch das IPCC seine Schlüsselbefunde:

Wo mit wissenschaftlicher Argumentation, die diese Bezeichnung verdient, nichts zu erreichen ist, müssen Emotionen zur Motivationsunterstützung im Kampf gegen den Klimawandel herhalten. Besonders deutlich wird dies am Kurzfilm „Please Help the World [15]„, mit dem die Klimakonferenz in Kopenhagen am 7. Dezember 2009 eröffnet wurde:

Der Director des Films, Mikkel Blaabjerg Poulsen, gibt sogar selber zu, dass die Manipulation des Zuschauers durch Emotionen, der Zweck des Film sei, wie dem „making of“- Film [16] unschwer zu entnehmen ist:

Wenn man sieht, wie aufwendig der Film gemacht wurde, ist eine Frage doch sicherlich berechtigt: Welche Lobby hat bloss diesen Klimahysteriefilm finanziert? Etwas unglaubwürdig wirkte nach der Vorführung dieses emotional-manipulativen Filmes in der Eröffnungsrede des Regierungschef des Gastgeberlandes, Lars Løkke Rasmussen, die Forderung an die Delegationen, „konstruktiv, flexibel und realistisch“ in die Verhandlungen zu gehen.

Lobbys und Verschwörungstheorien

Grundsätzlich begegne ich sowohl Klimaaposteln als auch Klimaskeptikern zuerst einmal immer mit Argwohn, je mehr ich mich mit dem Thema befasse, denn bei vielen ist es nicht weit her mit der Wissenschaftlichkeit. Besonders die Ortung von Fanatismus in den Argumentationen und der Anspruch, die Wahrheit für sich gepachtet und die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, machen mich stutzig.

Im Zusammenhang mit der Klimadebatte sehen einige der Skeptiker eine globale Verschwörung von Klimahysterikern. Teilweise mögen sie damit sogar recht haben, denn man kann bei einigen sehr wohl verschwörerische Elemente entdecken. Und es gibt auch auf der Seite der Klimawandelkritiker mindestens so verschwörerische Lobbys. Doch nicht alle Lobbys ziehen am gleichen Strick, wie man vielleicht vermuten könnte. Auf der Seite der Klimaalarmisten und -hysteriker finden sich vor allem Politiker, Finanzjongleure und -spekulanten, Umweltschützer und Journalisten. Auf der Seite der Skeptiker und Kritiker finden sich mehrheitlich Erdölkonzerne, Autohersteller und -zulieferer sowie Industrieunternehmen aus den Bereichen Chemie und Stahl. Wissenschaftler findet man hingegen bei beiden Lagern und jede Lobby versucht, diese für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Jede Seite vermutet eine Verschwörung der anderen Seite aus machtpolitischen und finanziellen Interessen und jede Seite hat damit sogar irgendwie recht. Nur hilft uns das in der Klimadiskussion nicht wirklich weiter. Deshalb werden wir uns im dritten Teil als Nächstes die Seite der Naturwissenschaften aus einer neutralen und objektiven Sicht ansehen.