Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gestaltet sich die Suche nach einem neuen Job besonders schwierig. Sei es nun, dass man den Job verloren hat und dringend einen neuen braucht oder dass man sich im aktuellen Job unwohl oder langweilt fühlt und mit einer „neuen Herausforderung“ seinem Leben einen neuen Sinn geben möchte. Die Gründe für einen Stellenwechsel sind so vielfältig wie das Leben.
Wer schon einmal das volle Programm durchgemacht hat, kann dabei durchaus Parallelen zu Casting-Shows im Fernsehen erkennen. Man fühlt sich vorgeführt und ausgestellt, muss alle Fragen von unangenehm bis doof beantworten, soll dabei stets voll motiviert und kompetent wirken und in jeder Lebenslage einen seriösen und sympathischen Gesamteindruck hinterlassen. Nicht selten durchläuft man einen regelrechten Spiessrutenlauf, bis man am Ziel seiner Jobträume angekommen ist. Sich bewerben hat oft etwas „Nuttiges“. Einfach so aus Spass tut sich das niemand an.
Christian Kortmann beschreibt in „Wo sehen Sie sich in 50 Monden?“ bei sueddeutsche.de die Jobsuche als eine Art Gesellschaftsspiel und Überlebenskampf, das in ähnlicher Art bereits in der Steinzeit gespielt wurde, wenn sich jemand einer neuen (Jagd-) Gruppe anschliessen wollte:
Leider ist dies Kortmanns letzter Beitrag in seiner Kolumne „Das Leben der Anderen„. Ich vermute, er hat seine persönliches Casting erfolgreich absolviert.