In eigener Sache

Neuartige Blog-Spam

Spamer werden zunehmend erfinderisch. Die neuste Methode ist dabei, eine Website zu besuchen und dabei vorzugeben, den Link in den Suchresultaten von z.B. Google gefunden zu haben. Dabei handelt es ich um eine neue Variante von Referrer-Spam.

Da gerade Blogger die Zahlen und Herkünfte ihre Besucher meist regelmässig inspizieren, wollen sie natürlich auch wissen, wie sie in der Gunst der Suchmaschinen stehen und zu welchen Suchbegriffen und an welcher Stelle sie von ihnen gelistet werden. Über den Referrer gibt der Spamer vor, von einer Suchmaschine aus auf die Seite gelangt zu sein, indem er die entsprechende Suchmaschinen-Seite im Referrer einträgt (z.B. live aus meinem Logfile: http://www.google.de/search?q=Porno Bilder Ch&hl=de&rlz=1T4GGIC_deDE206DE 210&start=60&sa=N). Diese vorgegaukelte Suchanfrage ist natürlich so konstruiert, dass der Spamer mit möglichst mehreren Links auf seine Seiten in den Ergebnissen dieser Suchanfrage gelistet wird. Sowas ist einfach nur lästig und verfälscht die Benutzerstatistik!

Web 2.0 Analyse Tools

Google indiziert das Web immer träger. Yahoo ist da schon etwas fleissiger, wie ich meinen eigenen Logfiles entnehmen kann. Ein guter Webmaster nimmt aber auch weitere Hilfsmittel in Anspruch, um sich ein Bild über die Wahrnehmung seiner Website im Web zu machen. Nicht dass ich danach trachte, ein „guter Webmaster“ zu sein. Mein Blog ist für mich vielmehr ein Experiment in Sachen Webkommunikation, über dessen Ergebnisse ich bis jetzt ganz zufrieden bin. Einige zusätzliche Erkenntnisse konnte ich dabei schon gewinnen, über die ich mich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt näher äussern möchte.

Regelmässig überprüfe ich die Verlinkung auf diese Website zum Beispiel bei Links2.Info. Yahoo lieferte heute 179 Links, Google hingegen nur deren 44. MSN dagegen kennt gar keine Webseite mit einem Link auf meine Seite. Eigentlich komisch, denn eine interaktive Suche liefert auch bei MSN immerhin 19 Ergebnisse. Von Google lässt sich Links2.Info austricksen, indem es die „ungefähr“ 44 Links auf der ersten Seite (von denen die meisten von Mister Wong stammen) für bare Münze nimmt. Bereits auf der zweiten Ergebnisseite geht’s dann nicht mehr weiter und es bleiben nur noch 19 Ergebnis-Links übrig. Fazit: Links2.Info taugt nicht wirklich viel.

Natürlich möchte auch ich wissen, wie es um meinen PageRank steht. Dafür bietet sich urltrends an. Das Resultat für www.dobszay.ch:

PageRank: 3/10
Incoming Google Links: 43
Incoming Yahoo Links: 161
Incoming MSN Links: 0
Incoming Alexa Links: 1

Tendenziell korrelieren die Resultate mit denen von Link2.Info, aber irgendwie stinkt das nach Schrott. Was fange ich bloss damit an? Die Zahlen und Grafiken unter „Link Popularity Trends“ und „Social Bookmark Trends“ kann ich schon gar nicht nachvollziehen. Diese Zahlen können zudem einfach nicht stimmen!

Das iWEBTOOL Visual PageRank scheint da schon etwas mehr zu taugen. Es zeigt mir den PageRank aller ausgehenden Links einer Webseite. Woher die Bewertungen kommen, ist mir aber auch hier nicht klar. Jedenfall bietet iWEBTOOL eine ganze Reihe weiterer kostenloser Tools zur Analyse einer Website. Die werde ich nächstens alle mal unter die Lupe nehmen.

Als ebenfalls hilfreich kann ich DomainTools empfehlen. Neben einem „reverse IP search“ und einem „Mark Alert“ findet man hier auch klassische DNS Tools. Leider sind nicht alle Dienste kostenlos, aber schliesslich kann nicht alles umsonst sein.

Wer behaupten will, er beziehungsweise seine Website sei voll Web 2.0, kann dies beim Web 2.0 Validator überprüfen lassen. Die Kriterien, nach denen jedoch validiert wird, lassen aber meine Haare zu Berge stehen. So ein Schmarren!

Kennst Du noch andere (Online) Web Analyse Tools? Ich möchte gerne eine Zusammenstellung machen und dazu eine eigene Seite erstellen. Ich freue mich auf Deine Anregungen, Tipps und Kommentare.
🙂

100 Beiträge sind schnell geschrieben

Heute ist mir erst aufgefallen, dass ich bereits 110 Beiträge auf dieser Website publiziert habe. So habe ich leider mein eigenes Jubiläum verpasst. Macht nichts. Von Selbstbeweihräucherung halte ich ohnehin nichts. Den vielen treuen Lesern dieser Seiten danke ich jedenfalls für ihr Interesse – auch wenn sie nur sehr selten Kommentare hinterlassen. Vielleicht schaffe ich es noch dieses Jahr, meiner Website ein etwas ansprechenderes Gewand zu verpassen …

Blog Design

Ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass das Design meines Blogs etwas trivial und fantasielos ist.  Sobald ich etwas Zeit dafür habe, werde ich mich der Sache annehmen. Bis dahin könnte Ihr mir gerne Eure Vorschläge zu passenden WordPress-Themes unterbreiten.

Mir schwebt etwas mit 3 Spalten vor – übersichtlich, optisch schnell erfassbar und ohne verspielten Schnickschnack, der bloss Ladezeit kostet. Aber sexy sollte es trotzdem sein.

Das traurige Ende von PC und Internet Professionell

Erst kürzlich habe ich begonnen, auch für den Weblog der Fachzeitschrift „Internet Professionell“ zu bloggen und musste gestern zu meiner Überraschung die Nachricht vom Aus für PC Professionell und Internet Professionell lesen. Der Internet Pro Weblog und alle anderen Online-Aktivitäten werden aber vorläufig bis auf Widerruf weitergeführt.

Das ist eben das Schicksal von Firmen, die von Private Equity Companies beherrscht werden, die weder Interesse noch Verständnis für eine Branche haben und in deren Manager Adern kein Unternehmerblut fliesst. Bestenfalls sind sie gewiefte Buchhalter mit unmoralischen Renditeerwartungen sind. Dass dabei auch Existenzen der Mitarbeiter zum Opfer fallen, scheint wohl keine grosse Rolle zu spielen. 75 Mitarbeiter in München verlieren ihre Jobs. Geld kennt keine soziale Verantwortung. Das nennt man dann wohl den Neo-Kapitalismus. Nein, mit marxistischem Gedankengut kann ich nicht viel anfangen. Ich nerve mich nur gelegentlich über Leute, die mit Geld nicht verantwortungsvoll umgehen können. VC-Geber reden dabei von Sicherstellung des Exits, als handle es sich dabei um den Rückzug von Navy Seals nach einer ausgeführten Mission. Kollateralschäden sind einkalkuliert.

Schon manch eine „Risikokapital“-gespritzte Firma, die eigentlich ganz gute finanzielle Resultate erzielte, wurde zum Spielball und Opfer von Finanzspekulanten. Von Venture Capital oder zu Deutsch Risikokapital kann dabei meist nicht wirklich die Rede sein, weil institutionelle Geldgeber erst in ein Geschäft einsteigen, wenn es bereits läuft und somit wenig Risiken birgt. Die einen nennen das Wachstumsfinanzierung, die anderen eine risikoarme, wundersame Geldvermehrung. Wer hat, dem wird gegeben. Zur Zeit ist sehr viel Geld für Private Equity vorhanden, das nur darauf wartet, investiert zu werden. In Europa Geld für eine Seed-Finanzierung zu bekommen, grenzt trotzdem schon fast an ein Wunder und ist leider eine Ausnahmeerscheinung. Besonders bei Internet-Projekten sitzt der Schock der geplatzten Blase von Web 1.0 noch tief in den Knochen und macht blind für neue Opportunitäten.

Noch mehr überrascht hat mich, dass 3i die Abonnenten-Datenbank weiterveräussern will, ohne dass damit eine Fortführung des Abo-Vertragsverhältnisses verbunden wäre. Aus datenschutzrechtlicher Sicht erachte ich dies als höchst bedenklich. Hoffentlich wissen die Herren, was sie tun. Denn strafrechtliche Konsequenzen liegen durchaus im Bereich des Wahrscheinlichen. Wo bleibt der Aufschrei der Datenschützer?

Den Mitarbeitern des Verlags wünsche ich jedenfalls viel Erfolg bei der Job-Suche.

Ist Blogging Online-Journalismus?

Diese Frage wird seit der Erfindung des Blogs immer wieder aufgeworfen und oft sehr kontrovers diskutiert. Gestandene Journalisten wehren sich oft wehement, mit Bloggern in den gleichen Topf geworfen zu werden. Blogger sehen ihre Schreiberei jedoch in den seltensten Fällen als journalistische Tätigkeit. Trotzdem taucht die Frage immer wieder auf. Also muss doch etwas daran sein.

Für mich ist Blogging eine neue Form der Kommunikation, die uns erst durch das Web ermöglicht wurde. Neben den Leserbriefen in Zeitungen und Zeitschriften konnte man seine Meinung bereits vor zwanzig Jahren auch in Newsgroups kundtun. Diese waren damals aber nur wenigen Leuten zugänglich, die über die nötigen Informatik-Kenntnisse verfügten und Zugang zur Infrastruktur hatten. Hier stand und steht heute noch die Diskussion mit anderen über ein bestimmtes Thema im Vordergrund. Blogs funktionieren ein bisschen anders. Sie sind heute praktisch jedem von überall zugänglich und bieten meist die auch Möglichkeit, Beiträge zu kommentieren. Diese Möglichkeit des Feedbacks und Dialogs wird jedoch verhältnismässig wenig genutzt. Blogging ist folglich mehrheitlich eine Art der Einwegkommunikation. Damit haben Blogs mit Journalismus schon etwas gemeinsam.

Blogs sind mehr als nur ein Teil des „Social Web“. Sie sind zu einem festen Bestandteil in der Webkommunikation geworden. Sie haben durchaus auch meinungsbildende Kraft und Wirkung und erfreuen sich besonders dort grosser Beliebtheit, wo man mit der Qualität des klassischen Journalismus nicht zufrieden ist. Blogger schreiben grundsätzlich, was sie wollen. Sie geniessen aber keine Narrenfreiheit, sondern sind medienrechtlich den Journalisten gleichgestellt. Trotzdem sind in vielen Blogs Persönlichkeitsverletzung sowie auch Urheberrechtsverletzungen an der Tagesordnung. Gute Blogs haben solche Massnahmen nicht nötig, um Inhalte zu liefern und Aufmerksamkeit zu erregen. Sie zeichnen sich vielmehr durch die Qualität ihrer Inhalte und Beiträge aus. Gute Kinderstube und Fairness sind auch im Web gefragt und kommen beim Publikum längerfristig immer besser an als Beleidigungen, Hetzkampagnen, Diffamierungen und Blosstellungen. Kritik gehört dennoch praktisch zu jedem Blog, der über die Themen der egoistischen Vergnügungssucht hinaus geht. Sie sollte sich aber am Grundsatz orientieren: „was du nicht willst, das man dir tut, das füge auch keinem anderen zu„.

Zum Blogging gehören gewisse Eigenschaften, die einen guten Blogger ausmachen. Dazu gehören meines Erachtens …

  • Beherrschung der Sprache und die Fähigkeit, sich mediumsgerecht, einfach und verständlich auszudrücken.
  • Leidenschaft für die Schreiberei: wer es nicht gerne und mit Überzeugung tut, wirkt kaum authentisch und kann nicht überzeugen.
  • Missionbewusstsein und Mitteilungsbedürfnis: der Blogger will etwas erzählen, hat etwas mitzuteilen oder glaubt zumindest, seinen Senf zum Zeitgeschehen beitragen zu müssen.
  • Hang zum Exhibitionismus oder zumindest ein gewisses Mass an Extrovertiertheit: das könnte man auch einfach als Kontakt- oder Kommunikationsfreudigkeit bezeichnen.
  • Breites Allgemeinwissen und Lebenserfahrung: aus diesem Fundus schöpft der Autor für seine geistigen Ergüsse.

Und was macht einen guten Journalisten aus? Im Wesentlichen sind es die gleichen Kriterien. Hinzu kommen vielleicht noch seriöse Recherche und Objektivität. Also ist Blogging auch Online-Journalismus? Brauchen wir eine Abgrenzung? Wozu? Ist dies überhaupt sinnvoll? Gemäss den Forschungsergebnissen von Christoph Neuberger, Christian Nuernbergk und Melanie Rischke besteht zwischen Weblogs und professionellem Journalismus eher eine komplementäre als eine konkurrierende Beziehung. Die Nürnberger Kommunikationsagentur Flutlicht kommt in ihrer Umfrage zum Ergebnis, dass die grosse Mehrheit (70%) der Journalisten (insbesondere bei Tageszeitungen und Life Style Magazinen) regelmässig Blogs innerhalb ihres Alltags nutzen – und sei es bloss als eine Art Stimmungs- und Trendbarometer. Als Konkurrenz werden Blogs lediglich von Tageszeitung empfunden. 90% der befragten Journalisten nutzen Online-Angebote regelmässig (angeführt von Wikis, gefolgt von RSS Feeds und Blogs) und 30% bloggen selber privat oder beruflich. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die bekanntesten sogenannten „Alphablogger“ grösstenteils aus den Reihen der bloggenden Journalisten kommen.

Vor allem Unternehmen aus dem publizistischen Umfeld nutzen Blogs bereits seit längerem als verlängerten Arm ins Web. Die Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH in Düsseldorf ist gleich mit mehreren Blogs ihrer Mitarbeiter online, wie zum Beispiel elektrischer Reporter und Indiskretion Ehrensache. Alle journalistischen Online-Formate haben einen gewissen Blog-Charakter. Also ist Online-Journalismus irgendwie immer auch ein bisschen Blogging und die Grenzen zwischen den heutigen Medienformaten verschwimmen zunehmend. Dass Blogging immer auch ein bisschen Online-Journalismus ist, mag zwar bei einigen Blogs zutreffen. Bei vielen Stänker-Blogs (deren Namen und Adressen ich hier bewusst nicht veröffentlichen möchte) kann ich dies aber sicher nicht behaupten.

Diese Website ist werbefrei

Warum ich eigentlich keine Werbung auf meiner Website schalte, wurde ich am letzten Wochenende wieder einmal gefragt. Naja, das ist ganz einfach. Hier gibt es keine Werbung, weil ich meine Ansichten und Einsichten frei und unabhängig (d.h. ohne Rücksicht auf allfällige Werber) kundtun möchte. Und das wird auch weiterhin so bleiben.