Web/Internet

Schleichwerbung auf Nachrichtenportalen

Online-Nachrichtendienste haben es zur Zeit schwer und kämpfen um ihr Überleben, wie der Abbau der Redaktion bei der Netzeitung zeigt. Deshalb mischen viele als Nachrichten getarnte Werbung – so genannte Advertorials – unter ihre Nachrichten, um die Erträge aus der Werbung etwas aufzubessern. Der Leser merkt oft gar nicht, dass er eigentlich beworben wird, weil mit Angaben zu technischen Details der Eindruck einer seriösen Berichtersattung vorgetäuscht wird. Wettbewerbsrechtlich bewegen sich verschiedene Nachrichtenportale mit der Verbreitung dieser Art von „High-Value Spam“ auf sehr dünnem Eis.

Hier ein paar Beispiele zu zwei Websites, die mir in letzter Zeit diesbezüglich besonders aufgefallen sind:

GOLEM:

PC-Tipp:

An Werbung an sich ist nichts auszusetzen, aber sie sollte ehrlich und als solche erkennbar sein. Studien haben zudem gezeigt, dass in einem Deckmantel untergejubelte Werbung zumindest langfristig so gut wie keine positive Wirkung zeigt. Kurzfristig lässt sich zwar auch mit unehrlicher Werbung eine gewisse Aufmerksamkeit erhaschen. Wenn sich aber der Kunde belästigt, bevormundet oder veräppelt fühlt, schlägt sich das in einer – wenn vielleicht auch nur unbewussten – Abneigung der Marke gegenüber nieder. Und ich habe die entsprechenden RSS Feeds aus meinem Reader gelöscht.

Kurz kommentiert (26.10.2009)

Manchmal kann ich einfach nicht anders und muss mich und meine Seele erleichtern. Dann schreibe ich einfach und spare mir die Kosten für den Psychiater. Aus Zeitmangel nun einfach einmal ein paar Kurzkommentare zum Geschehen von heute (uups, das war ja schon gestern) …

Zeitungssterben

Die Gesamtauflage der 379 grössten US-Zeitungen ist von April bis September 2009 im Vorjahresvergleich um 10.6 Prozent gesunken, klagt das Fachinstitut des US-Zeitungsverlegerverbands „Audit Bureau of Circulations“. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen und schuld daran ist neben der Wirtschaftskrise vor allem auch das Internet, das die Leser dazu erzieht, Nachrichten nur noch kostenlos im Web zu lesen. Neue Technologien bringen neue Medien hervor und diese ändern das (Konsum-) Verhalten. Das war schon beim Radio und beim Fernsehen so wie auch schon bei der Waschmaschine, beim Elektroherd und später bei der Mikrowelle. Dazu kann ich nur sagen: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mir der Zeit“.

Das jüngste Gericht rief Betrüger ein

Weil der 67-jährige, herzkranke Anwalt und Parkinsonpatient Jeffry Picower, ein Freund des verurteilten US-Milliardenbetrügers Bernard Madoff, der mit dessen Schneeballsystem mehr als sieben Milliarden Dollar verdient haben soll, beim Schwimmen im Pool einen Herzanfall erlitt, hat der Herr ihn zu sich gerufen, um ihm die Leviten zu lesen.

Wolfgang Schäuble als Finanzminister geeignet?

Der niederländische Journalist und Berlin-Korrespondent der Tageszeitung „De Telegraaf“ Rob Savelberg brachte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ins Schwitzen und Stottern, als er sie während der Pressekonferenz ihres neuen Kabinetts nach der Kompetenz und Eignung von Wolfgang Schäuble als Finanzminister fragte:

Das Weisse Haus in Washington hat vergangenes Wochenende seine Website auf das Open Source Content Management System „Drupal“ umgestellt und damit ein deutliches Zeichen gesetzt.

Das Schweinegrippe-Lied

Das Deutsche Volk und eigentlich auch alle anderen Völkern wollen sich nicht gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Der Tenor Leo Wundergut besingt mit „Kein Schwein steckt mich an“ die pandemische Massenhysterie und wird damit in den nächsten Tagen bestimmt die Charts stürmen:

Microsoft mit Windows 7 auf Erfolgskurs

Und zum Schluss die gute Nachricht: Trotz Umsatz- und Gewinneinbruch will Microsoft noch in diesem Jahr 4’000 neue Stellen schaffen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf von Windows 7 kann der Softwareriese diese neuen Jobs offenbar finanzieren.

Sunrise verschlampt Umzug

SunriseWenn ein Sunrise-Kunde umzieht, hat er nichts als Ärger mit seinem Anschluss – oder besser gesagt mit seiner ADSL-Leitung. Das musste ich selber wieder am eigenen Leib erfahren, nachdem ich bereits vor gut einem Jahr bei plötzlichen Problemen mit meiner Internetverbindung einen völlig miesen Kunden-Support von völlig imkompetenten Callcenter-Mitarbeitern erfahren durfte.

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Politik funktioniert im Web anders

Das Web verändert die Politik ähnlich wie damals, als Radio oder Fernsehen zum Massenmedium wurden. Das Internet beschert uns eine neue Qualität der öffentlichen Diskussion. Die Themen, die im Netz diskutiert werden, sind allerdings etwas andere als in den klassischen Massenmedien. Die junge Generation ist keinesfalls politikverdrossen, nur weil sie sich nicht an den Themen der alteingesessenen Parteien beteiligt und den abgelutschten Ideologien ihre Stimme an der Urne verweigert. Sie lässt sich nicht vorschreiben, worüber sie politisieren möchte. Sie tut, was ihre gefällt. Diese neue Form der gesitteten Anarchie bereitet den etablierten Parteien und Medien Kopfzerbrechen, denn die Zeiten, in denen man das Volk einfach manipulieren konnte, sind vorbei. Jedenfalls ist es heute sehr viel schwieriger und anspruchsvoller geworden, die Meinung der Massen – und vor allem der jungen – zu manipulieren. Und das ist gut so.

Einen sehr gut gemachten Beitrag dazu hat der Elektrische Reporter mit  „Web-Wahlkampf: an der Graswurzel“ ins Netz gestellt:

RetteDeineFreiheit.de

Als Antwort auf die Politik der Deutschen Bundesregierung in Bezug auf die Internetsperren liefert Alexander Lehmann mit „RetteDeineFreiheit.de“ eine Fortsetzung seines Kurzfilms „Du bist Terrorist!„:

Natürlich gehören Kinderpornographie sowie alle anderen schweren kriminiellen Handlungen auch im Internet verfolgt, bestraft und geächtet! Doch die Errichtung von Internetsperren kann wohl kaum der Weisheit letzter Schluss sein. Erstens können diese technisch leicht mit ein paar wenigen Klicks umgangen werden. Zweitens stellen sie grundsätzlich einen massiven und unverhältnismässigen Eingriff in die Grundrechte dar. Bei jedem rechtschaffenen Demokraten sollten eigentlich schon lange die Alarmglocken läuten.

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Echtzeit-Überwachung und Vorratsdatenspeicherung auch in der Schweiz

Wie die WOZ (eigentlich nicht so meine Wellenlänge) hat heute im Beitrag „Mit dem Staat ins Internet“ aufgedeckt und öffentlich gemacht, wie der Bund den nächsten Schritt zum Überwachungsstaat wagt. Nun soll der gesamte Internetverkehr durch die Provider protokolliert und der Staatsgewalt zugänglich gemacht werden. Mit „Anpassung an die neuen Realitäten“ wird die Aktion begründet. Wie ist eine solche Schweinerei in einem Rechtsstaat möglich? Fredy Künzler zieht denn auch schon Parallelen zur Fichenaffäre.

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Medienanalyse eines Teenagers erschüttert Analysten

Mädchen am NotebookDer 15-jährige Matthew Robson hat im Rahmen seines Praktikums bei der Investmentbank Morgan Stanley eine Medienanalyse aus der Sicht eines Teenagers durchgeführt und damit anscheinend die Welt der gestandenen Analysten erschüttert. Von einem „Sensationsbericht“ und von „klarsten und aufrüttelndsten Erkenntnissen“ ist sogar die Rede. Die Ergebnisse des Jungen erstaunen mich nicht, aber dafür umso mehr die Reaktionen der „Fachwelt“, denn Robsons Erkenntnisse sind keinesfalls neu oder überraschend – jedenfalls nicht für jene, die sich seit längerem realistisch-analytisch mit dieser Materie befassen und selber Kinder im Teenie-Alter haben.

Der letzten Freitag veröffentlichte Bericht zeigt:

  • Twitter ist für die Jugend irrelavant.
  • Plattformen wie Facebook, die eine breite Palette an Interaktionsmöglichkeiten bieten, sind gefragt.
  • In Büchern schlagen Teenager nur ungern etwas nach, denn mit Google kommen sie schneller zum Ziel.
  • Die regelmässige Nutzung des Internets gehört zum Alltag eines Teenagers. Am liebsten vergnügen sie sich auf Facebook oder schauen sich auf YouTube Videos an.
  • Der Medienkonsum von Teenagern ist höher als von älteren Zeitgenossen, aber die Bereitschaft, dafür zu bezahlen, ist ausgesprochen tief.
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Das Web verändert sich – aber nicht wirklich

Welcome to the World Wide WebJeder, der eine Website unterhält, schaut sich regelmässig zwischendurch die Besucherstatistiken an, aus denen sich einiges herauslesen lässt. „Wieviele Besucher hat die Website, wofür interessieren sie sich und woher kommen sie?“ sind die brennendsten Fragen, auf die jeder Websitebetreiber gerne eine Antwort möchte. Einen wesentlichen Einfluss auf die Zahlen haben die Tageszeit, der Wochentag und das Wetter (vor allem am Wochenende). In letzter Zeit fallen die Besucherzahlen allerdings etwas enttäuschend aus. Obwohl die relative Positionierung (z.B. in den Slug-Charts) keine grösseren Verschiebungen zeigt, nimmt die absolute Nutzung vor allem bei Blogs zwar nicht dramatisch aber doch stetig ab. Hat die Wirtschaftskrise nach den Virenschreibern nun auch die Blogosphäre erreicht? Sind dies die ersten Anzeichen des von mehreren für dieses Jahr prognostizierten Blogsterbens? Das Verhalten und die Erwartungen der Benutzer haben sich in den letzten zehn Jahren verändert, doch wie steht es mit der Evolution der Websites?

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Zensur und Lizenzen für das Internet

Die Netzneutralität ist akut gefährdet. Einerseits sind es allen voran die Telekommunikationsunternehmen, die für die Beförderung der Datenpakete durch das Internet mehr abkassieren möchten. Andererseits sind da Staaten und Politiker, die meinen, die Informationsfreiheit einschränken und die Bürger bevormunden, überwachen und kontrollieren zu müssen, sei dies mit Internetsperren im Kampf gegen Kinderpornographie, Urheberrechtsverletzung oder (angeblichen) Terrorismus oder auch mit einer Internetnutzungslizenz, die den Bürger bei jedem Klick im Internet identifiziert und ihn bei dessen nicht-regelkonformer Nutzung aussperrt. Entsprechende Gesetze sind bereits in Ausarbeitung.

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