Wissen(schaft)

Zukunftsprognosen gestern und heute

Wir Menschen wollen immer schon heute wissen, was morgen sein wird, um uns auf dieses Morgen einstellen zu können und es wenn möglich sogar zu beeinflussen. Damit würden wir aber zugleich die Zukunft verändern, wodurch unsere Prognosen von heute automatisch falsch und wertlos würden. Da wir dieses Paradoxon (zum Glück) wohl nie lösen werden, ist es besser, wenn wir uns auf die aktive Gestaltung unserer Zukunft konzentrieren, als unsere Energie für falsche Prognosen zu verschwenden.

Trotzdem erheben Zukunftsforscher und Finanzanalysten den Anspruch, besser als ihre Zeitgenossen über unsere Zukunft Bescheid zu wissen. Dieses Pseudowissen machen sie zu barem Geld. Mit überzeugendem Auftreten und bunten Grafiken lassen sie uns der Verwissenschaftlichung der Wahrsagerei Glauben schenken und nur wenige merken, dass sie sich damit der Manipulation preisgeben.

Der Kabarettist und Realsatiriker Volker Pisper erklärt uns die Entwicklung von der Wahrsagerei zur Zukunftsprognose und den Zauber, der diese umgibt, in gewohnt bissiger und zugleich amüsanter Art mit anschaulichen Worten:

Das Paradoxon der künstlichen Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI), so liest man allenthalben, soll dank Computer möglich sein. Immer wieder werden Erfindungen als künstliche Intelligenz oder als solche beinhaltend angepriesen. Oft sind es jedoch lediglich Roboter, die sich nach den Regeln von immer ausgeklügelteren, aber dennoch stets klar definierten Programmen „verhalten“. Stellt man die Existenz künstlicher Intelligenz in Frage oder gar in Abrede, gerät man schon mal unter Beschuss und muss sich als ungebildeter Affe beschimpfen lassen. Besonders mit Forschern und Entwicklern aus KI-Labors, die es immer noch gibt, zu sprechen, wenn man die Existenz künstlicher Intelligenz verneint, ist ein gefährliches Unterfangen.

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Perfekte Weihnachtsgans dank Physik

WeihnachtsgansDer 1970 in Oberösterreich geborene Werner Gruber ist ausgezeichneter Physiker und Koch aus Leidenschaft. Bereits sein verschmitzter Blick und seine Körperfülle lassen erahnen, dass der Gourmet weiss, wovon er spricht. Kochen hat viel mit Physik und Chemie zu tun und Gruber weiss, dieses Wissen für die Zubereitung von kulinarischen Köstlichkeiten zu nutzen. Seine Erkenntnisse hat er im Buch „Die Genussformel – Kulinarische Physik“ (zur Zeit leider vergriffen) zugänglich gemacht – hier die Website zum Buch. Werner Gruber zeigt, dass Physik nicht nur auch in der Küche nützlich ist sondern auch riesig Spass machen kann …

Für die perfekte Weihnachtsgans hat er sogar eine eigene Formel entwickelt. Wie man aus einem gerupften Federvieh dank der Kenntnisse aus Thermodynamik, Biophysik und Elastizitätslehre einen richtigen Weihnachtsschmaus zubereitet, zeigte Gruber in der Sendung „nano“ vom 18.12.2009, wie er dies schon ein Jahr zuvor in der Sendung „[W] wie Wissen“ vom 21.12.2008 getan hat. Na, dann fröhliche Weihnachten und einen guten Appetit!

Gruber kann aber noch mehr: zum Beispiel ein Rührei ohne Herd „kochen“. Continue reading

Was steckt wirklich hinter dem Klimawandel? (Teil 2)

GlobusDer Klimawandel ist zur Glaubensfrage und damit das Klima zur neuen Welt-Religion geworden. Der anthropogene Klimawandel kann nur eine Frage des Glaubens sein, denn wirklich wissen tun wir nur sehr wenig über die qualitativen und quantitativen Kausalzusammenhänge, welche das Klima bestimmen. Entsprechend fehlerbehaftet sind alle unsere Modellberechnungen und deshalb streiten sich auch renomierte Wissenschaftler über den Klimawandel, seine Ursachen, den Einfluss des Menschen und die Zukunft des Klimas. Die bestehenden Unsicherheiten und Wissenslücken werden gerne mit „wissenschaftlichem“ Glauben überbrückt. Analog zur Religion gibt es auch beim Klimawandel Gnostiker, Agnostiker und Atheisten.

Nachdem ich im ersten Teil einen ersten Einblick hinter die Kulissen der „Klimaalarmisten“ und „Klimaapostel“ gegeben habe, soll nun im zweiten Teil die andere Seite der sogenannten „Klimaskeptiker“ und Verneiner des anthropogenen Klimawandels beleuchtet werden, bevor ich näher auf ein paar naturwissenschaftliche Zusammenhänge, die unheilige Symbiose von Interessengruppen und die neusten Entwicklungen im Zuge der Klimakonferenz in Kopenhagen eingehe.

Global Climate Coalition und andere Lobbys der Erdölindustrie

Durch die Klimadebatte und die Massnahmen zum Klimaschutz fühlt sich eine ganze Branche in ihrer Existenz bedroht. Allen voran der US-amerikanische Mineralölkonzern ExxonMobil, der mit einer Marktkapitalisierung von über 400 Milliarden US-Dollar das teuerste Unternehmen der Welt ist und täglich eine Milliarde Dollar umsetzt, lebt von der Verbrennung von fossilen Energieträgern und ist der weltweit grösste Rohstofflieferant für die CO2-Produktion. Naturgemäss hat das Unternehmen ein vitales Interesse, dass fossile Brennstoffe nicht mit irgendwelchen Umweltabgaben belastet werden, die das lukrative Geschäft beeinträchtigen könnten.

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Was steckt wirklich hinter dem Klimawandel? (Teil 1)

GlobusDie Begriffe „Klimawandel„, „Klimaerwärmung“ und „Klimakatastrophe“ sind in aller Munde und aus den Medien fast nicht mehr wegzudenken. Was ist wahr daran? Was sind die Fakten und Zusammenhänge? Wer profitiert vom Klimawandel? Wie fachlich kompetent sind die Leute, die sich als Führer im Kampf gegen die globale Klimaerwärmung in den Medien profilieren? Diesen und weiteren Fragen bin ich auf den Grund gegangen und meine Recherche hat mich weit mehr Zeit gekostet, als ich ursprünglich dafür geplant hatte. Wer sich nun erhofft, hier die endgültige Wahrheit zu lesen, den muss ich zwar leider etwas enttäuschen. Trotzdem lohnt es sich aber, weiterzulesen. Denn auf meiner Suche nach der Wahrheit über die politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Hintergründen zum Klimawandel bin ich Dingen begegnet, die das Weltbild manch eines Klimaapostels aber auch einer Umweltwildsau ins Wanken bringen könnten.

Um es gleich vorweg zu nehmen und keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, möchte ich klarstellen, dass ich keinesfalls die Verschmutzung von Boden, Luft und Wasser gutheisse, noch den exzessiven Raubbau an den natürlichen Ressourcen dieses Planeten. Ich bestreite auch nicht, dass sich das Klima ändert, denn das tut es schon, seit es so etwas wie ein Klima auf der Erde gibt. Es ist auch wahrscheinlich, dass wir Menschen einen gewissen Einfluss auf das Klima haben. Jedoch ist die Wahrnehmung in Sachen Klimawandel und „Klimakatastrophe“ in der breiten Öffentlichkeit durch die Politik, die Medien und die Finanzwelt mittlerweile derart völlig verunwissenschaftlicht, emotionalisiert und gezielt verfälscht und manipuliert worden, dass es an der Zeit ist, die in den Medien veröffentlichte Meinung zu korrigieren und auf eine wissenschaftlich fundierte Basis zu stellen. Ja, wir haben eine Umweltkrise, nur sieht diese etwas anders aus, als sie in den Medien und von Politikern dargestellt wird, und sie ist vor allem ein Riesengeschäft in der Grössenordnung von bald jährlich mehreren Billionen US-Dollar! Dass die neue Klimaära so dicht auf die Finanz- und Wirtschaftskrise folgt, ist kein Zufall. Wer jetzt denkt, hinter der ganzen Sache stecke eine gross angelegte, globale Verschwörung, liegt aber auch nicht ganz richtig. Es handelt sich dabei vielmehr um eine unheilige Symbiose von verschiedenen Interessengruppen, die sich zu dem aufgeschaukelt hat, was wir heute sehen.

Als Al Gore mit dem Dokumentarfilm “Eine unbequeme Wahrheit” die neue „Klimafinanzära“ einläutete, regte sich in mir instinktiv der Verdacht, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Wieso sollte ich einem Sunny Boy und Politker Glauben schenken, der selber in einer vollklimatisierten, Energie fressenden Villa haust, einen grossen Benzinverdunster fährt und mit dem Jet durch die Welt fliegt?

Der Film ist wahrlich ein Meisterstück der Manipulation. Im Gegensatz zu einigen anderen Zeitgenossen bin ich aber nicht der Meinung, dass hier der Zweck die Mittel heiligt.

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Neues aus Absurdistan 8

Die Schweinegrippe lehrt uns nicht nur das regelmässige Händewaschen, sondern beflügelt auch die Entwicklung neuer Computer-Nager und -Hackbretter. Die westliche Welt hat eine völlig verzerrte Wahrnehmung von der Welt des Islam und setzt dabei schizophrene Akzente. Dr. Frankenstein ist es im Labor gelungen, künstliches Schweinefleisch zu produzieren.

PC-Tastatur und -Maus gegen Schweinegrippe

Studien haben gezeigt, dass Computer-Arbeitsplätze die reinsten Bakterienbrutstätten sind. Tastaturen haben es in sich. Die Bakterien stammen zu 56 Prozent von Essensresten und auch sonst sammelt sich allerhand Dreck und Abfall im Tastenbrett – erst recht, wenn sich dieses in einer öffentlichen Institution wie einem Krankenhaus befindet.

Deshalb bietet VCM seit kurzem das mit antibakteriellem Nanosilber beschichtete „Tasto-Keyboard“ an, das wasserdicht und sogar spülmaschinentauglich ist. Aber damit nicht genug. Was für Bakterien gilt, gilt auf für Viren. So erstaunt es wohl kaum, dass jetzt auch das amerikanische Unternehmen Vioguard mit einer PC-Tastatur auf den Markt kommt, das Krankheitskeime aktiv abtötet. Nach dem Gebrauch wird das Teil in ein Spezialgehäuse geschoben, wo es mit UV-Strahlen behandelt wird.

Und auch der Hersteller Trust hat sich mit der „ClearSkin Colour“ Maus eine hygienischere Lösung einfallen lassen. Die optische Maus wird mit vier auswechselbaren, waschbaren, farbigen Schutzüberzügen ausgeliefert. Die Gummischalen können bei Bedarf gewaschen werden. Auch für Computer-Mäuse gilt zur Schweinegrippe-Prävention: Im Minimum einen Gummi darum!

Obama ist kein Friedensengel für Afghanistan

Nach einer manipulierten Präsidentenwahl verstärken die USA ihre Truppen in Afghanistan, schlachten mit Unterstützung der NATO weiter Moslems ab, die nicht ihrem Weltbild entsprechen, und die Weltpresse enerviert sich darüber, dass in der Schweiz keine neuen Minarette gebaut werden dürfen. Gegen das Minarett-Verbot wird demonstriert und in den Medien mobil gemacht. Wo bleiben die Demos gegen den schweinischen Krieg in Afghanistan?

Dr. Frankensteins Steak

Einem Bericht in der britischen Times zufolge sei es Niederländischen Wissenschaftlern gelungen, tierisches Schweine-Muskelgewebe im Labor zu züchten. Schon in naher Zukunft soll die industrielle Fleischproduktion möglich sein und sollen wir Steaks aus der Retorte essen können. Ich werde beim Metzger mein erstes Filet du Porc „in vitro“ jetzt schon reservieren lassen. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob das meine Geschmacksnerven und Verdauungszellen auch wirklich mögen werden.

Neuer Standard für Softwarequalität

Aus einer Kooperation des Software Engineering Institute (SEI) der Carnegie-Mellon-Universität und der Object Management Group (OMG) soll im nächsten Jahr ein neuer Standard für die Qualität von Software entstehen. Die beiden Unternehmen haben das Consortium for IT Software Quality (CISQ) ins Leben gerufen, das basierend auf den OMG-Normen für Softwareentwicklung einen neuen Industriestandard für die automatische Messung von Qualitätsmerkmalen definiert und sich am ISO-Standard 25000 zur Normierung des Anforderungsmanagements orientiert. Die erste Version soll bereits Ende des nächsten Jahres publiziert werden. Bereits im Jahr darauf will CISQ mit der Lizenzierung und der Zertifizierung von Unternehmen Geld verdienen.

Grundsätzlich begrüsse ich alle Bestrebungen zur Qualitätsverbesserung in der Informatik. Die Branche hätte es auch dringend nötig. Doch wage ich zu bezweifeln, dass dies mit der Definition von neuen Standards und der Zertifizierung von Unternehmen bewirkt werden kann. Ein zusätzliches Label im ohnehin schon überfrachteten Zertifikats-Dschungel wird die Qualität in der Software-Industrie wohl kaum verbessern. Vielmehr bräuchte es mehr Qualitäts-Evangelisten und -Missionare, welche das Wissen in die IT-Ausbildung einbringen und die Mitarbeiter in den Unternehmen befähigen, Qualitäts-Software herzustellen.

Ingenieurmässiges Vorgehen und Qualitäts-Zertifikate

Regelmässig werde ich immer wieder gefragt, was eingentlich ein „ingenieurmässiges Vorgehen“ ist, wodurch sich dieses auszeichnet und was ich von Zertifizierungen zu „Qualitäts“-Standards wie PMI, ISO, CMMI, ITIL, etc. halte. Im Folgenden möchte ich deshalb meine Ansichten in einer kurzen Übersicht (speziell aus der Sicht der Softwareentwicklung) dazu kundtun.

Ingenieurmässiges Vorgehen

Als Grundsatz aus der Organisationslehre kennen wir die Regel:

STRUCTURE follows PROCESS follows STRATEGY follows OBJECTIVES follow VISION

An diesem Grundsatz orientierten sich Ingenieure schon lange, bevor er ausformuliert wurde. Er sagt eigentlich nur aus, dass vom Groben zum Detail hin gearbeitet wird, wobei die sachlogischen Abhängigkeiten brücksichtigt werden.

Zum ingenieurmässigen Vorgehen gehört unter anderem, dass ein Prozess geplant und entworfen wird, dass eine vollständige Beschreibung existiert, Kontrollpunkte zur Einrichtung von Messungen festgelegt und Auswertungen der Messungen für die Prozessverbesserung verwendet werden. [Ernest Wallmüller]

Das ingenieurmässige Vorgehen zeichnet sich durch folgende Merkmale aus, wobei die Punkte a) bis c) unabdingbare Voraussetzungen für die Verbesserbarkeit der Prozesse und ihrer Produkte sind:

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Der Schlüssel zur Kommunikation

Was ist das Geheimnis einer erfolgreichen Kommunikation? Wie gelingt es, Botschaften gezielt zu platzieren, so dass sie vom Empfänger auch so verstanden werden, wie es der Absender will? Die moderne Kommunikationswissenschaft bedient sich gerne eines Transaktionsmodells (wie zum Beispiel das „Eltern-, Erwachsenen- und Kind-ICH“ nach E. Berne oder „Die vier Seiten einer Botschaft“ nach F. Schulz von Thun) und der Methoden der Transaktionsanalyse, um die Funktionsweise der menschlichen Kommunikation zu erklären.

So auch das Kommunikationsmodell nach C. E. Shannon und W. Weaver. Der Sender formuliert bzw. codiert seine Botschaft als Signal, das er dem Empfänger über einen Kommunikationskanal schickt, der dieses decodiert bzw. versteht und interpretiert. Durch Störungen des Kommunikationskanals und unpassende Codierung oder Decodierung kann das Resultat verfälscht werden. In technischer Hinsicht ist die humane Kommunikation prinzipiell indentisch mit der Kommunikation zwischen Computern. Die Unterschiede lassen sich durch einen Vergleich anhand eines vereinfachten Schichten-Modells in Anlehung an das OSI-Modell darstellen:

Schichtenmodell der Kommunikation
(Klick auf Diagramm für vergrösserte Darstellung!)

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Wissenschaft löst Rätsel zu 9/11

Der dänische Wissenschaftler Niels Harrit im Interview zum Sprengstoff Nanothermit, der in den Trümmern der kollabierten World Trade Center Türme gefunden wurde:

Da stellt sich wohl wirklich die Frage, welche Beweise es für die offizielle Verschwörungstheorie gibt. Was haben wir wirklich gesehen und was wissen wir mit Sicherheit? Die von den USA behaupteten Kausalzusammenhänge wurden bis heute nicht bewiesen und nicht einmal ansatzweise erhärtet. Aber seit 9/11 regiert die Angst vor dem Terror (welchem?) die Welt und seither sehen sich die USA legitimiert, sich als Weltpolizei aufzuspielen und die ganze Welt zu überwachen. Seit diesem Ereignis hat sich die Welt und ihre Ordnung grundlegend verändert. Hätte es nie ein 9/11 gegeben, müssten wir zum Beispiel am 17. Mai 2009 nicht über die Einführung von biometrischen Ausweisen abstimmen – und diese hoffentlich ablehnen.

Nachtrag vom 06.06.2009

Ergänzend dazu sei das Interview von gulli.com mit Dr. Harrit empfohlen.

Keine biometrische Ausweise mit RFID-Chips!

FreiheitskampagneRFID-Chips bringen Effizienz in die Warenlogistisk – das ist unbestritten. Und solange sie nur auf der Gebinde- oder Palettenebene eingesetzt werden und nicht in einzelnen Produkten, bestehen auch in datenschutzrechtlicher Hinsicht keinerlei Bedenken. Beim Einsatz zur Speicherung von persönlichen Daten sieht dies jedoch ganz anders aus. Wie jede Medaille hat auch die RFID-Technologie ihre Kehrseite.

Materie hat keine Persönlichkeit und somit auch keine Privatsphäre – aber Menschen haben so etwas. Deshalb sind beim RFID-Einsatz im Zusammenhang mit Menschen ganze andere Kriterien für die Beurteilung massgebend. Wer dies ausser Acht lässt, demonstriert damit entweder nur Dummheit und Ignoranz oder aber – was noch schlimmer wäre – seine Verachtung für seine Mitmenschen, indem er es akzeptiert, dass sie wie Rindvieh mit einer „digitalen Hundemarke mit Peilsender“ gekennzeichnet werden. Umso bedenklicher ist es, wenn solche Bemühungen auch noch im Staatsauftrag erfolgen sollen, wie dies gerade in der Schweiz bei den geplanten Personenausweisen mit RFID-Chips zur Speicherung von biometrischen Merkmalen der Fall ist.

Im Hinblick auf die Abstimmung vom 17. Mai 2009 habe ich daher von offizieller Seite unterschlagene Informationen zusammengestellt, die jeden verantwortungsbewussten Stimmbürger interessieren dürften.

Was ist und wie funktioniert RFID?

RFID (Radio Frequency Identification) ist eine Technologie, bei der auf einem winzig kleinen, elektronischen Funk-Speicher-Chip Daten gespeichert werden, welche berührungslos ausgelesen werden können, indem der RFID-Chip seine Daten per Funk mitteilt, sobald er mit einem bestimmten Funksignal angeregt wird. Ursprünglich wurde RFID (wie der Name schon sagt) für die schnelle, kostengünstige und kontaktlose Identifikation von Waren innerhalb einer Logistikkette entwickelt. Heute ist die Speicherkapazität der RFID-Chips um ein Vielfaches grösser, so dass praktisch jede beliebige Information auf ihnen gespeichert werden kann. Dies hat die Verantwortlichen dazu verleitet, RFID auch in Personenausweisen einzusetzen, obwohl die Technologie keine hinreichenden Sicherheitsfunktionen bietet – mit fatalen Folgen für unsere Privatsphäre.

Wie der neue biometrische Reisepass funktioniert und wie unsicher er ist, zeigte das Schweizer Fernsehen in der Sendung „Einstein“ am 20. März:

RFID begünstigt permanente Überwachung, Identitätsdiebstahl und Betrug

Jedes Werkzeug bringt bei zweckgemässer und fachgerechter Anwendung den grössten Nutzen. Bei Missbrauch und Zweckentfremdung allerdings kann es sogar Leid und Tod bringen. Am einfachsten lässt sich dies an einem Küchenmesser nachvollziehen. Bei RFID ist dies nicht anders. Nur sind hier die negativen Folgen eines Missbrauchs nicht auf den ersten Blick erkennbar und damit der Missbrauch als solcher nicht offensichtlich.

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