Day: Dienstag, 13. März 2007

Staatliche Schnüffelei schädigt Ansehen

Die in der Exportinitiative „IT Security made in Germany (ITSMIG)“ zusammengeschlossenen deutschen IT-Sicherheitsanbieter lehnen die Pläne des Bundesinnenministeriums ab, verdeckte Online-Durchsuchungen durchzuführen.

Frank Fuchs, Sprecher des Steuerkreises von ITSMIG und CEO von Softpro meinte dazu: „Schon allein die Diskussion, ob in Deutschland auf Computerfestplatten die Kernbereiche privater Lebensführung vom Staat durchschnüffelt werden dürfen, schadet uns nachhaltig im Ausland. […] Wir erhalten aus dem Ausland zunehmend Anfragen, weshalb Deutschland nun gleiche Methoden anwenden wolle, wie man sie bisher nur anderen Staaten unterstellt.“

Das Label „Made in Germany“ könnte wieder zu dem werden, als das es ursprünglich gedacht war: als Warnhinweis und zur Diskriminierung deutscher Anbieter als die Verlierer des zweiten Weltkrieges – quasi als „Loser Label“. Daher schlagen Fuchs und Sommer den Begriff „Bundestrojaner“ als Unwort des Jahres 2007 vor. Ich denke, ihre Chancen stehen gut.

Auch der deutsche Bundesbeauftragte für Datenschutz und die Informationsfreiheit Peter Schaar forderte an der COMPUTAS-Fachkonferenz „Datenschutz und Datensicherheit“ eine neue Richtung in der Diskussion um Fragen, die durch die international steigende Tendenz der Datensammlung aufgeworfen werden. Er warnte davor, den Datenschutz nur als bürokratisches Hindernis zu betrachten. Die Respektierung der Privatsphäre bezeichnete er als Grundlage für das Vertrauen in eGovernment und E-commerce.

Diesen Horst Schlämmer liebe ich

Horst SchlämmerWenn ich mit diesem Horst Schlämmer persönlich zu tun hätte, hätte ich mindestens so Kreislauf wie er selber. Wie Hape Kerkeling diesen intellektuell schwach dotierten und notgeilen stellvertretenden Chefredakteur darstellt, finde ich einfach Weltklasse! Eine Realsatire, die niemanden ruhig auf dem Sofa sitzen lässt. Da kommen unweigerlich Gefühle hoch. Jede kleine Geste dieses Tölpels ist scharf beobachtet und exakt einstudiert, wobei man sowas ja eigentlich gar nicht lernen kann. Diese Begabung muss man einfach im Blut haben. Kerkeling scheint selber grossen Spass daran zu haben.

Mit Horst Schlämmer wurde eine neue Kultfigur geboren, die sich auch dadurch von der Konkurrenz abhebt, wie sie sich im Web darstellt. Technologie ist hier nicht entscheidend. Die Website ist sehr schlicht gehalten und das passt zum Charakter von Horst. Das Gesamtbild passt einfach. Besonders schön finde ich, dass man sich die kleinen Videobeiträge restriktionslos (freie Formatwahl und kein DRM) herunterladen kann. Sein Geld macht Horst Schlämmer (neben den Werbeeinnahmen von VW) mit seiner neuen CD, TV-Auftritten und vielleicht schon bald mit Werbung für Müller’s Fruchtjogurt. Die kurzen Videogeschichten dienen nur dem Branding. Damit wird die Figur bzw. Karikatur des lüsternen Biedermanns als Unterhaltungs-Marke aufgebaut und bekannt gemacht. Das macht Lust auf mehr. Das ist Werbung im Web oder besser gesagt Online-Branding auf höchstem Niveau. Kompliment! Sollte ich nächstens vor der Wahl stehen, einen Kinofilm anzuschauen oder Horst Schlämmer live zu erleben, kennt Ihr bereits meine Entscheidung. Leute, Ihr wisst Bescheid!