Month: Mai 2007

Neuartige Blog-Spam

Spamer werden zunehmend erfinderisch. Die neuste Methode ist dabei, eine Website zu besuchen und dabei vorzugeben, den Link in den Suchresultaten von z.B. Google gefunden zu haben. Dabei handelt es ich um eine neue Variante von Referrer-Spam.

Da gerade Blogger die Zahlen und Herkünfte ihre Besucher meist regelmässig inspizieren, wollen sie natürlich auch wissen, wie sie in der Gunst der Suchmaschinen stehen und zu welchen Suchbegriffen und an welcher Stelle sie von ihnen gelistet werden. Über den Referrer gibt der Spamer vor, von einer Suchmaschine aus auf die Seite gelangt zu sein, indem er die entsprechende Suchmaschinen-Seite im Referrer einträgt (z.B. live aus meinem Logfile: http://www.google.de/search?q=Porno Bilder Ch&hl=de&rlz=1T4GGIC_deDE206DE 210&start=60&sa=N). Diese vorgegaukelte Suchanfrage ist natürlich so konstruiert, dass der Spamer mit möglichst mehreren Links auf seine Seiten in den Ergebnissen dieser Suchanfrage gelistet wird. Sowas ist einfach nur lästig und verfälscht die Benutzerstatistik!

Mehrwertdienste, die keine sind

So genannte Mehrwertdienste (für Klingeltöne, Handylogos, Bilder und Animationen für MMS, SMS- und Televoting, TV-Glückspiele über teure kostenpflichtige Telefonnummern, Telefon-Sex, etc.) erfreuen sich zunehmender Verbreitung und offensichtlich grosser Beliebtheit. Manchmal frage ich mich, für wen die so genannten Mehrwertdienste einen Mehrwert darstellen – für den Konsumenten oder den Anbieter?

Die Fernsehzuschauer mit „Glückspielen“ nerven und dabei dick Kohle abkassieren – das funktioniert anscheinend hervorragend. Anders kann ich mir die allabendliche Belegung der Sendezeit bei den Privatsendern mit „Glücksspielen“ nicht erklären. Wenn nur jeder tausendste Anrufer durchkommt und der Rest mit einer Nietenmeldung „Es tut uns leid, …“ aus der Konserve abgespiesen wird, ergibt das bei Tausend Anrufern einen Umsatz von 1’000 bis 5’000 Euro (je nach Gebühren für einen Anruf) bei einer Auszahlung von 200 bis 1’000 Euro, sofern der Kandidat die Frage richtig beantwortet, was oft nur jedes zehnte Mal der Fall ist. Das heisst, die Auszahlungen fallen gegenüber den Einnahmen gar nicht ins Gewicht. Unter dem Strich bleiben so pro Spielrunde so bis zu 50’000 Euro beim Veranstalter hängen. Bei sechs Spielrunden pro Stunde sind dies bis 300’000 Euro pro Stunde. Nach dieser kleinen Rechnung versteht sicher jeder den „Mehrwert“ solcher Sendungen. Die Teilnehmer können statistisch gesehen nur verlieren. Die oberen Ausreisser in dieser Statistik nennt man dann die „Gewinner“.

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Web 2.0 Analyse Tools

Google indiziert das Web immer träger. Yahoo ist da schon etwas fleissiger, wie ich meinen eigenen Logfiles entnehmen kann. Ein guter Webmaster nimmt aber auch weitere Hilfsmittel in Anspruch, um sich ein Bild über die Wahrnehmung seiner Website im Web zu machen. Nicht dass ich danach trachte, ein „guter Webmaster“ zu sein. Mein Blog ist für mich vielmehr ein Experiment in Sachen Webkommunikation, über dessen Ergebnisse ich bis jetzt ganz zufrieden bin. Einige zusätzliche Erkenntnisse konnte ich dabei schon gewinnen, über die ich mich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt näher äussern möchte.

Regelmässig überprüfe ich die Verlinkung auf diese Website zum Beispiel bei Links2.Info. Yahoo lieferte heute 179 Links, Google hingegen nur deren 44. MSN dagegen kennt gar keine Webseite mit einem Link auf meine Seite. Eigentlich komisch, denn eine interaktive Suche liefert auch bei MSN immerhin 19 Ergebnisse. Von Google lässt sich Links2.Info austricksen, indem es die „ungefähr“ 44 Links auf der ersten Seite (von denen die meisten von Mister Wong stammen) für bare Münze nimmt. Bereits auf der zweiten Ergebnisseite geht’s dann nicht mehr weiter und es bleiben nur noch 19 Ergebnis-Links übrig. Fazit: Links2.Info taugt nicht wirklich viel.

Natürlich möchte auch ich wissen, wie es um meinen PageRank steht. Dafür bietet sich urltrends an. Das Resultat für www.dobszay.ch:

PageRank: 3/10
Incoming Google Links: 43
Incoming Yahoo Links: 161
Incoming MSN Links: 0
Incoming Alexa Links: 1

Tendenziell korrelieren die Resultate mit denen von Link2.Info, aber irgendwie stinkt das nach Schrott. Was fange ich bloss damit an? Die Zahlen und Grafiken unter „Link Popularity Trends“ und „Social Bookmark Trends“ kann ich schon gar nicht nachvollziehen. Diese Zahlen können zudem einfach nicht stimmen!

Das iWEBTOOL Visual PageRank scheint da schon etwas mehr zu taugen. Es zeigt mir den PageRank aller ausgehenden Links einer Webseite. Woher die Bewertungen kommen, ist mir aber auch hier nicht klar. Jedenfall bietet iWEBTOOL eine ganze Reihe weiterer kostenloser Tools zur Analyse einer Website. Die werde ich nächstens alle mal unter die Lupe nehmen.

Als ebenfalls hilfreich kann ich DomainTools empfehlen. Neben einem „reverse IP search“ und einem „Mark Alert“ findet man hier auch klassische DNS Tools. Leider sind nicht alle Dienste kostenlos, aber schliesslich kann nicht alles umsonst sein.

Wer behaupten will, er beziehungsweise seine Website sei voll Web 2.0, kann dies beim Web 2.0 Validator überprüfen lassen. Die Kriterien, nach denen jedoch validiert wird, lassen aber meine Haare zu Berge stehen. So ein Schmarren!

Kennst Du noch andere (Online) Web Analyse Tools? Ich möchte gerne eine Zusammenstellung machen und dazu eine eigene Seite erstellen. Ich freue mich auf Deine Anregungen, Tipps und Kommentare.
🙂

Messung von Online-Werbung

Wer Online-Werbung schaltet, möchte natürlich auch wissen, welchen Erfolg er damit erzielt. Das Problem der Erfolgsmesssung in der Werbung ist nicht neu. Seit eh und je kämpfen TV, Radio und Print-Medien damit. Das Internet bietet hier grundsätzlich ganz neue technische Möglichkeiten der sehr präzisen Messung. Wenn da bloss nicht diese paranoiden Nutzer und IT Security Officers wären! Und so werden Referrer unterdrückt, Webbugs und Scripts gefiltert und IP-Adressen von Ad-Servern gesperrt. Speziell beim Firefox erfreuen sich entsprechende Add-ons grosser Beliebtheit. Die Werbemesser ignorieren dies aber konsequent und gaukeln ihren Kunden Zahlen vor, die nicht selten jeder Realität entbehren. Wer misst, misst Mist! Das wissen alle, die einmal Messtechnik in der Schule hatten. Werber gehören offensichtlich nicht zu dieser Bildungsgruppe.

Bei der Analyse meiner eigenen Logfiles ist mir aufgefallen, dass der Referrer (d.h. die Angabe der Adresse der Webseite, von welcher eine nächste Webseite aufgerufen wurde) von rund der Hälfte meiner Besucher unterdrückt wird. So bin ich eigentlich erst wieder auf diese Problematik aufmerksam geworden. Die Moral von der Geschichte: „traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“ gilt auch ganz besonders für Zahlen zur Erfolgsmessung in der Online-Werbung.

Krieg im Netz – Cyber-Attacken auf Estland

Seit drei Wochen sind Websites der estnischen Regierung, von Parteien, Firmen, Banken, Handynetzbetreibern und Zeitungen Denial-of-Service-Attacken ausgesetzt, wie SPIEGEL ONLINE berichtet. Hinter der gezielten und breit angelegten Aktion wird Russland vermutet. „Die Cyber-Attacken sind aus Russland. Das ist keine Frage, das ist politisch“, sagte Merit Kopli von „Postimees“, einer der beiden grossen estnischen Tageszeitungen. Die Vermutung ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. Zwischen Estland und Russland war es zu schweren Auseinandersetzungen gekommen, nachdem die Esten Ende April ein russisches Kriegerdenkmal in Tallin abbauen wollten. Im Gegenzug wurde in Moskau die estnische Botschafterin von Demonstranten angegriffen. Seither ist das ohnehin schon stark belastete Verhältnis zwischen Russland und Estland erst recht angespannt.

Kreml-Sprecher Dimitri Peskov wies die Anschuldigungen gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) zurück. Die Angreifer müssten gefälschte Kreml-IP-Adressen benutzt haben, um die russischen Behörden in Misskredit zu bringen. Mittlerweile befassen sich bereits IT-Spezialisten der Nato mit der Angelegenheit. Konkrete Schuldige werden aber (noch) nicht genannt.

Sollte wirklich Russland hinter den Attacken stehen, könnte dies einen neuen kalten Krieg heraufbeschwören, und vielleicht soll genau das mit dieser Aktion provoziert werden. Russland hat als einer der wichtigsten Erdöl- und Gaslieferant der Welt solche dummen Spielereien aber nicht nötig und könnte weit bedeutenderen Schaden anrichten als nur eine grössere Anzahl von Servern lahm zu legen. IP-Adressen zu fälschen ist für Eingeweihte übrigens ein Kinderspiel und auch russische Regierungs-Computer sind vor Wurmbefall und Missbrauch als Bot-Net-Client nicht gefeit. So warte ich gespannt auf die Ergebnisse der weiteren Untersuchungen und auf den Ausgang des Cyberkiegs in Estland.

Die totale Überwachung

Die heimliche Gefahr, die vom Internet ausgeht, beunruhigt die US-amerikanische Regierung besonders seit dem 11.09.2001 („… the potential for hidden communications among criminals over the Internet …“). Speziell VOIP (voice of IP), also die Telefonie über das Internet, macht ihr grosse Sorgen, weil die Internet Service Providers (ISPs) immer noch keine Lösung zur Abhörung dieser Gespräche haben, obwohl die Frist für die Erfüllung des Communications Assistance for Law Enforcement Act (CALEA) bereits am 12. März diesen Jahres abgelaufen ist. Aus technischer Sicht sollte dem Abhörwunsch eigentlich nichts im Wege stehen. Allein am Willen der ISPs zur Teilnahme mangelt es anscheinend, wie Infoworld berichtet.

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) missbilligt die Pläne der Regierung, bezeichnet sie als illegal und hat bereits Prozesse dagegen angestrengt. Bisher leider ohne grossen Erfolg. Die Verfassungs- und Rechtmässigkeit der ganzen Sache ist nur ein Teil des Problems. Daneben stellt auch die Übernahme der Kosten für die totale Überwachung besonders für die kleineren ISPs ein existenzielles Problem dar. Zum Glück wächst der Widerstand gegen die totale Überwachung durch den Staat auch in den USA. Wie soll die Welt bloss aussehen, in der die Regierungen den totalen Krieg gegen die eigene Bevölkerung führen? Da gab es doch schon mal so einen Wahnsinnigen mit einem schmalen Oberlippenbart, der so totale Forderungen stellte und „sein“ Volk terrorisierte. Und sein stählerne russische Kollege machte praktisch das Gleiche ein paar tausend Kilometer östlich. Kaum auszumalen, was die Herren sonst noch alles angestellt hätten, wenn sie damals schon über die Technologie heute verfügt hätten … Sollten wir es nicht einfach bei der Vergangenheit bewenden lassen oder wollen wir unbedingt einen neuen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde? Wer will der grösste Überwacher aller Zeiten werden?

Zurück-Überwachung

Bei Ralphs Piratenblog las ich von einer grossartigen Idee: Ab heute wird zurücküberwacht! Bei der Aktion UBERWACH kannst Du z.B. Deinen Blog (per Email) in der Liste der zurückzuüberwachenden Websites eintragen lassen und ein Stückchen Code auf Deiner Webseite einbauen bzw. einen entsprechenden Eintrag in der Blogroll vornehmen (siehe meine Blogroll). Ruft jemand die Seite von einer einem Ministerium oder einer Partei zudeordneten IP-Adresse auf, wird dies protokolliert und erscheint in den Charts von Aktion UEBERWACH. Das funktioniert wie ein Web-Bug, mit dem unter anderem die Erfolgsrate bei Online-Werbung gemessen wird. Interessant wäre das nicht nur bei politischen Websites sondern sicher auch bei Porno-Seiten, um den Peinlichkeitsfaktor für die Ministerien zu erhöhen.

Die Aktion ist technisch zwar nicht neu und könnte aber für das Thema sensibilisieren. Die Umsetzung ist leider noch nicht ganz ausgereift. Sie lässt sich viel zu leicht sabotieren, indem in den entsprechenden Firewalls die IP-Adresse von Aktion UEBERWACH gesperrt oder nur einfach die URI des GIF-Files gefiltert wird. Von den Tricks der Ad-Server könnte man dabei einiges abgucken und mit etwas Aufwand ein ganzes Netz von jeweils zufällig aufgerufenen Zurücküberwacher-Servern realisieren, die nicht so leicht ausgetrickst werden können. Das wäre doch ein schönes Projekt für den Chaos Computer Club (CCC), der übrigens dieses Jahr einen tollen Aprilscherz mit dem Bundestrojaner zum Besten gab.

Second Life Studie

Zur Zeit läuft eine Studie zu Second Life, die das Verhalten der Spieler zu spezifischen Themen untersucht. Alle SL-Teilnehmer sind herzlich eingeladen, mitzumachen. Ich poste am besten gleich mal den Aufruf der beiden Damen:

Hallo liebe SL-Freunde

Wir – Sapphira und Lantana – sind zwei Neulinge in der virtuellen Spielwelt.
Die ersten Hürden haben wir allerdings schon genommen. Wir konnten uns aus unserem Standard-Einheits-Look befreien und haben es geschafft, neue Kleider anzuziehen.
Richtigen Stress haben wir deshalb in SL nicht mehr, dafür aber umso mehr in unserem RL. Da sind wir nämlich momentan am Abschliessen unseres Studiums und müssen deshalb eine Diplomarbeit schreiben.
Um das Ganze einigermassen erträglich zu machen, haben wir uns für ein grossartiges Thema entschieden: Second Life!
Da uns die ganze Kleider-Geschichte (ja, wir können es nun wirklich, das mit dem An- und Ausziehen!) von Anfang interessant erschien, geht es in unserer Arbeit um Mode in SL und um die unendlichen Spielmöglichkeiten, die man besitzt, um seinen Avatar zu gestalten.
Um herauszufinden, wie ihr das alles seht, haben wir eine Umfrage gestartet. Nun wäre es natürlich super, wenn Ihr uns unterstützt und Euch an der Umfrage beteiligt! Es sind vorwiegend „Multiple-Choice- Fragen“, die ihr locker in 5 Minuten beantwortet habt und ihr bleibt völlig anonym.
Weil wir lieber Zeit in SL verbringen, als uns nun endlich dem Schreiben der Arbeit zu widmen, wird mal wieder alles sehr eng! Wir müssen Ende Mai fertig sein und natürlich die Umfrage-Resultate auch noch auswerten. Also zögert nicht zu lange – nehmt Euch bitte kurz Zeit und füllt die Umfrage aus!

Wir danken Euch ganz herzlich dafür!

http://umfrage.alexa.ch/

Vielleicht treffen wir uns ja auch mal in SL –
Sapphira Silvera & Lantana Bing

100 Beiträge sind schnell geschrieben

Heute ist mir erst aufgefallen, dass ich bereits 110 Beiträge auf dieser Website publiziert habe. So habe ich leider mein eigenes Jubiläum verpasst. Macht nichts. Von Selbstbeweihräucherung halte ich ohnehin nichts. Den vielen treuen Lesern dieser Seiten danke ich jedenfalls für ihr Interesse – auch wenn sie nur sehr selten Kommentare hinterlassen. Vielleicht schaffe ich es noch dieses Jahr, meiner Website ein etwas ansprechenderes Gewand zu verpassen …

Neuer Name für Digital Rights Management

Digital Rights Management soll in Zukunft „Digital Consumer Enablement (DCE)“ heissen. Verkauft werden soll es als „Technologie, die den Verbrauchern eine bessere Nutzung von Inhalten ermöglicht“. Diesen Vorschlag hat Bob Zitter vom US-Kabel-Bezahlsender Home Box Office (HBO) auf dem jährlichen Treffen der National Cable & Telecommunications Association (NCTA) in Las Vegas der Öffentlichkeit präsentiert. Die neue „digitale Ermächtigung der Verbraucher“ soll das Geschäft beleben und den Konsumenten glauben lassen, er würde sich neue Rechte erwerben. Dabei geht es in Tat und Wahrheit um die Kontrolle und Einschränkung von Nutzungsrechten.

Dass Bob nicht viel von Informatik versteht, ist offensichtlich. Denn sonst wüsste er, dass DCE bereits für „Distributed Computing Enviromnemt“ steht, wobei es um auf verschiedene Plattformen verteilte Applikationen geht, um Systeme robust und ausfallsicher zu machen und so deren Verfügbarkeit zu erhöhen. DRM bzw. DCE hingegen wollen die Verfügbarkeit von Inhalten einschränken und kontrollieren.

Und auch von Kundenorientierung und Marketing hat Bob anscheinend nicht viel Ahnung. Schliesslich ist er ja auch nur technischer Leiter bei HBO und nicht CMO. Aber vielleicht will Bob mit seinem „Comming Out“ ja nur seine Karriere als Hartz-4-Empfänger vorbereiten.

Digital Consumer Enablement bzw. Digital Rights Management ist und bleibt Schwachsinn und wird sich (hoffentlich) nie durchsetzen. Weitere Beiträge zu diesem Thema:

Browse Happy

Der Kampf der Browser spitzt sich immer mehr zu. Zur Zeit hat Microsoft mit seinem Internet Explorer immer noch den grösseren Anteil am Markt. Aber Firefox legt (vor allem im deutschen Sprachraum) mächtig zu und auch der IE7 vermag diesen Siegeszug nicht zu bremsen – geschweige denn zu stoppen. Die Fan-Gemeinde des Feuerfuchses bedient sich aber mitunter auch ganz klassischer Testimonial-Kampagnen. Browse Happy ist eine solche Website.

Vordergründig setzen sich die Autoren mit der mangelhaften Sicherheit beim Internet Explorer auseinander und erkären, warum sie zu einem sicheren Browser gewechselt haben. Ganz zufällig ist dies bei allen der Feuerfuchs ;-). Auch der alte Mozilla oder Safari und Opera werden als Möglichkeiten aufgeführt. Aber diese scheinen nicht wirklich jemanden zu interessieren und stellen auch in den Nutzungsstatistiken meiner Website eine Randerscheinung dar.

Obwohl ich die Werbung auf Browse Happy als eher plump bezeichnen möchte, bin ich selber trotzdem ein grosser Anhänger und Nutzer von Firefox. Auch auf meinem USB Memory Stick nutze ich Firefox und Thunderbird als Portabel Apps. So kann ich von überall auf der Welt mit meinen vertrauten Programmen arbeiten und mich ins Internet verbinden, sofern ich einen Computer mit einem freien USB-Port finde. Was sonst noch alles auf der Kiste installiert ist, kann mir egal sein – Hauptsache die Firewall lässt eine Verbindung nach Aussen zu. Neben OpenOffice, dem Total Commander und einem vollwertigen Web Server mit XAMPP finden auch alle meine wichtigsten Dokumente und Musikstücke auf 2 GB Platz. Mein mobiles Büro ist somit kleiner als mein kleiner Finger und immer im Hosensack dabei. Mit Software von Microsoft ist so etwas nicht möglich.

Online-Werbung ist unbeliebt

Online-Werbung ist zunehmend unbeliebt. Gemäss den Zahlen von ADTECH und der EIAA sanken die Klickraten bei Online-Werbung im 1. Quartal 2007 auf ein Rekordtief. Erwartungsgemäss weisen Video-Ads die besten Klickraten auf. „Aus unseren regelmäßigen Werbe-Analysen wissen wir, dass sich die Klickraten zyklisch entwickeln. Zum Jahresanfang brechen sie ein und steigen aber mit den Temperaturen und halten bis zum Jahresende ihr Niveau“ interpretiert Dirk Freytag, CEO von ADTECH, die Zahlen. Das ist dann quasi der Schweinezyklus der Online-Werbung.

Der zunehmende, allgemeine Werbeverdruss verwundert mich gar nicht. Das Internet hat sich von Anfang an als Kostenlos-Medium etabliert und wird dieses Attribut einfach nicht los. Inhalte mit Nutzen und Mehrwert ins Netz zu stellen, kostet jedoch Geld bis sehr viel Geld, auch wenn die Preise für Hosting und Traffic massiv gesunken sind. Irgend jemand muss dafür bezahlen. Wenn nicht der Benutzer, dann eben doch der Benutzer – aber auf dem Umweg über die Werbung. So glaubt die Werbewirtschaft, ihr Paradigma aus den Printmedien einfach auf das Web übertragen zu können. Dem ist aber leider nicht so. Das Netz funktioniert ein bisschen anders, denn die Erwartungen der Nutzer sind hier andere. Diesen Erwartungen muss auch die Online-Werbung genügen, will sie erfolgreich sein. Mit dem allgemein verbreiteten Stalking-Paradigma in allen möglichen Variationen wird dem aber immer noch viel zu wenig Rechnung getragen. Ebenso zu wenig wird der Siegeszug von Firefox berücksichtigt. Werbung wird vor allem für den Internet Explorer programmiert. In meiner Besucher-Statistik dominiert der Feuerfuchs mit 43.6% sogar vor dem Internet Explorer mit 38.2%. 79.9% meiner Besucher nutzen übrigens Windows.

Der Negativ-Trend in der Online-Werbung mag nicht zuletzt auch daran liegen, dass die Senioren im Web aufgeholt haben und mittlerweile sich mehr Über-60-Jährige als Unter-20-Jährige im Netz tummeln. Der grösste Teil der Online-Werbung ist trotzdem auf die jüngere Klientel ausgerichtet. Um die älteren Zeitgenossen im Web kümmert sich scheinbar praktisch niemand, obwohl gerade diese insgesamt wesentlich finanzkräfitger sind als ihre jüngeren Mitmenschen. Der Markt verlangt nach Innovationen, aber niemand ist gewillt, grössere Summen in neue Werbeformen zu investieren. Zu tief sitzt anscheinend immer noch der Schmerz der geplatzen Blase von Web 1.0. Schade.