Publizistik und Kommunikation

Pressefreiheit und die Freiheit der Medien

Selektive Wahrnehmung und selektives Hören sind degenerative Begleiterscheinungen des Alters oder von psychischen Störungen. Selektive Wahrheitsfindung und das Kommunizieren von Halbwahrheiten hingegen sind Degenerationserscheinung der modernen Medienwelt. Journalisten wollen alles wissen, aber nicht alles berichten. Nur was sie als „publikationswürdig“ und „publikationsfähig“ erachten, findet den Weg in die veröffentlichte Meinung. Zitate dazu:

  • Wir handeln geheime Dinge ab. Und zwar … wir wollen Politik verstehen und das muss ein Zuschauer oder Zuhörer oder Leser dann nicht erfahren. Sondern er muss dann nur verstehen, was wir sagen.
  • Der Mehrwert besteht einfach darin, dass wir die Wahrheit erfahren und, so bitter das für manche auch ist, dann nicht schreiben oder nicht senden dürfen.


Das Schweigen der Medien

Zu dieser selbst auferlegten Schweigsamkeit kommt noch der in den letzten Jahren massiv gestiegene Zeitdruck, unter dem Journalisten Ergebnisse liefern müssen. Die Publikation von Informationen über das Internet ist zu minimalsten Kosten für jedermann praktisch in Echtzeit möglich. Für kritische Fragen bleibt keine Zeit, denn die Konkurrenz könnte eine Minute schneller am Markt sein. Und dazu gehören längst nicht nur die Berufskollegen sondern immer mehr auch Privatpersonen in Blogs und sozialen Netzwerken. Mit der zunehmenden Medienverlagerung ins fast kostenlose Internet wurden die Budgets der Journalisten entsprechend gekürzt. Für seriösen, fundierten Journalismus wie vor dem Internetzeitalter ist heute kein Platz mehr. Hier sind die Amateure, die nicht von ihrer Schreiberei leben müssen, ihren Berufskollegen gegenüber sogar im Vorteil, denn sie können sich die nötige Zeit für eine seriöse Recherche leisten. Sie schreiben in der Regel nicht, um zu gefallen sondern um ihrem Publikum etwas mitzuteilen. Entsprechend ist ein Lob ein ehrliches und bei Kritik muss keine Rücksicht geübt werden.

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Vernachlässigte Körpersprache

Angela MerkelIn Unternehmen werden immer mehr Mitarbeiter in Kommunikations-Seminare geschickt, weil immer mehr Unternehmen die Wichtigkeit einer wirkungsvollen Kommunikation erkennen. Dort lernen die Teilnehmer als Erstes, dass in der Kommunikation der nonverbale Anteil überwiegt – viele sprechen von 85 Prozent, einige sogar von 93 Prozent, manche nur von 2/3. Der genaue Prozentsatz ist im Grunde auch gar nicht so wichtig und variiert von Mensch zu Mensch. Er widerspiegelt höchstens unseren Zwang, alles mit Zahlen ausdrücken zu wollen, um dadurch den Eindruck der Wissenschaftlichkeit zu erwecken. Entscheidend hingegen ist die Erkenntnis der Relevanz der nonverbalen Kommunikation. Wie wir etwas sagen, sagt viel mehr über unsere Botschaft und ihre Hintergründe aus, als der verbale Inhalt es tut.

Bei den allermeisten Journalisten scheint dies noch nicht angekommen zu sein, denn ihre Berichterstattung beschränkt sich ausschliesslich auf die verbale Kommunikation. Einzig Merkur-Online zeigte einmal vor einigen Jahren den Reichtum der Mimik von Bundeskanzlerin Angela Merkel, ohne diese jedoch näher zu interpretieren. Hier liegt noch unheimlich viel Potential brach. Dabei könnten Sportjournalisten ohne Interpretation der Körpersprache ihren Job gar nicht ausüben. In vielen Sportarten wird sehr viel oder sogar ausschliesslich mit dem Körper gesprochen, besonders wenn es laut zu und her geht. Hier ist der „Sprachschatz“ allerdings sehr limitiert und genormt, um den Interpretationsmöglichkeiten keinen Freiraum zu lassen. In der zwischenmenschlichen Kommunikation hingegen gibt es viel mehr Freiheitsgrade und auch einige Unterschiede diesbezüglich zwischen den Kulturen. Wer die nonverbalen Botschaften in jedem Kontext richtig zu interpretieren vermag, ist immer im Vorteil. Mit der Interpretation der Körpersprache von Politikern und Prominenten scheinen Journalisten auf breiter Front überfordert zu sein. Oder gehört hier ein Tabu zur Berufsethik?

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Wenn Medien Katastrophen herbeizaubern

Aktuell können sich die Medien wohl kaum über mangelnden Stoff beklagen, über den sie berichten können. Eurokrise, Bundesratswahlen, Amokläufer, neue Elementarteilchen und jede Menge Promiklatsch zur Vorweihnachtszeit sein einzelnen „Journalisten“ offenbar nicht genug. Es müssen Katastrophen her!

20 Minuten-Schreiberling Ralf Meile (rme) macht aus einem Gewitter, das heute über das Baselbiet zog und lediglich ein wenig Sachschaden verursachte, die Schlagzeile „Wintergewitter verwüstet das Baselbiet„. Natürlich wollte auch ich wissen, wie denn so eine Verwüstung beim Erzfeind des FCZ aussieht, und habe mir dabei vor Lachen fast in die Hosen gepinkelt:

In Langenthal flog dieses Metallstück von einem Dach hinunter
In Langenthal flog dieses Metallstück von einem Dach hinunter

Mitten in Basel knickt ein Christbaum um
Mitten in Basel knickt ein Christbaum um

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Medienkompetenz und der manipulierte Mensch

Manipulation durch InformationenMedien sind meinungsbildend. Deshalb kommt ihnen eine grosse Macht zu. Deshalb werden sie aber auch ständig missbraucht, um die Macht der Mächtigen zu sichern und zu mehren. Doch je intensiver dies geschieht (übrigens geschieht nichts einfach nur so zufällig, das die Menschheitsgeschichte massgeblich beeinflusst und verändert), desto mehr werden das Treiben und die Absichten dahinter immer mehr Leuten augenfällig und bewusst.

Dies jedenfalls ist mein Fazit aus meinen Gesprächen der letzten Monate. Die Mainstream-Massenmedien verlieren zunehmend ihre Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung. Wer immer noch an die offizielle Version der Verschwörungstheorie eines fundamentalistisch-islamischen Anschlags auf die Türme des World Trade Centers in New York glaubt, wer an die heeren Absichten der USA zur Rettung der Welt und zur Verteidigung von Freiheit und Demokratie glaubt, wer an die Bedrohung der Menschheit durch die globale Klimaerwärmung glaubt, wer an den Euro-Rettungsschirm zur Rettung Griechenlands glaubt, der leidet unter ernsthaften Wahrnehmungsstörungen und lebt in einer medial inszenierten Scheinwelt.

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Barack Obama: Geburtsurkunde manipuliert

Barack Obamas GeburtsurkundeNicht jeder kann Präsident der USA werden. Als verfassungsmässige Grundvoraussetzung muss er sowohl US-Staatsbürger als auch in den USA geboren sein und eben Letzteres wird bei US-Präsident Barack Obamas seit längerem von seinen Gegnern angezweifelt. Daher sah sich Obama angesichts der massiven Gerüchte um seine Legitimation offenbar genötigt, seine Geburtsurkunde als PDF-Datei am 27. April 2011 ins Web zu stellen. Doch der Schuss ging zumindest teilweise nach hinten los, denn das veröffentlichte Dokument ist alles andere als geeignet, seine Geburt in Honolulu zu beweisen. Auf den ersten Blick tönt alles nach einem verspäteten Aprilscherz, der aber keiner ist. Und das kann jeder leicht selber nachprüfen.

Ein Dokument mit vielen Fehlern

Als Erstes fällt einem der grün gemusterte Hintergrund auf, der nicht so ganz zum Dokument zu passen vermag. Er verläuft gleichmässig und unverzerrt, während die linke Seite des Dokumentes beim Einscannen von der Glasscheibe des Flachbett-Scanners weg gebogen war, was darauf schliessen lässt, dass hier kein einzelnes Blatt Papier sondern eine Seite aus einem Buch gescannt wurde. Viele Passagen wurden retuschiert, was sich bei entsprechender Vergrösserung auch von Laien von blossem Auge erkennen lässt. Mit entsprechender Software sieht man zudem, dass das PDF-Dokument aus mehreren Ebenen (Layers) besteht.


Barack Obama’s Birth Certificate Faked

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Politisch korrekte Sprache

„Political Correctness“ mag vordergründig ein gut gemeintes Zeichen für falsch verstandene Toleranz sein, führt aber paradoxerweise zu Diskriminierung und Bevormundung im täglichen Sprachgebrauch. Wenn wir uns nicht mehr so ausdrücken dürfen, wie wir denken, werden wir auch im Denken selber beschränkt und können uns und unsere Gedanken unseren Mitmenschen nicht mehr richtig mitteilen. Dies führt zu Kommunikationsdefiziten, Einschränkung der Meinungsfreiheit und zur Vergewaltigung des Geistes. Neurolinguistische Programmierung (NLP) kann durch gezielte Manipulation der Sprache auch zur Gehirnwäsche eingesetzt werden. Die Auswirkungen kann man bereits an verschiedenen Werteverschiebungen in unserer Gesellschaft vor allem im „Gender“-Bereich beobachten. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich Gender-Fetischisten als Sprachterroristen.

Sehenswert dazu ist das Interview mit dem Philosoph Robert Spaemann zur politisch korrekten Sprache:

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Politische Korrektheit führt zu Totalitarismus und ist eines seiner wichtigsten Mittel, um eine Leitkultur zu diktieren. Das haben uns bereits die Nationalsozialisten und Kommunisten vorexerziert.

Reality-TV lügt, dass sich die Balken biegen

Seit Jahren flimmern sie über den Fernsehsender und vermitteln uns vermeintlich intime Einblicke in das Privatleben anderer Menschen: die Reality-Shows. Doch mit Realität haben sie so wenig zu tun wie ein Katzenklo mit einem sterilen Operationssaal. Die Teilnehmer lassen sich im naiven Glauben, dass ihr wirkliches Leben auf der Mattscheibe landet, zu unsittlichen Knebelverträgen überreden, die sie nicht verstehen. Während den Dreharbeiten werden sie durch gezielte Provokationen und Regie-Anweisungen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht. Dann wird das Ganze im Studio willkürlich zusammengeschnitten, vertont und mit sensationslustigen Kommentaren versehen. So tappen viele in die Reality-Falle und machen sich zum Gespött ihres sozialen Umfeldes:

Fernsehen als Abbild unserer Gesellschaft oder als Guckloch in ferne/andere Welten? Alles Beschiss und Verarsche auf der Jagd nach hohen Einschaltquoten. Wie blöd muss eigentlich jemand sein, der sich diese Sendungen tagtäglich ansieht?

Propaganda als Bestandteil der Gesellschaft

In einer zivilisierten und angeblich freien und aufgeklärten Welt glauben wir, uns frei unsere eigene Meinung bilden zu können und weitgehend immun gegen Propaganda zu sein. Dies in einer Zeit, in der Werbung mehr denn je allgegenwärtig ist: am Fernsehen, im Radio, in der Tageszeitung, im Fachmagazin, an der Bushaltestelle, beim Warten vor dem Postschalter, beim Besuch auf Websites, beim kostenlosen Emailkonto und im Fussballstadion. Es gibt kaum noch einen Bereich des Lebens, der nicht von Propaganda verseucht ist. Werbung für Produkte und Dienstleistungen kann aber noch als die harmloseste Art von Propaganda betrachtet werden, weil hier die meisten Werbebotschaften auf unser bestehendes Werteverständnis zugeschnitten sind und lediglich animierende Funktion haben, ohne unser Wertesystem selber zu verändern.

Wer ist immun gegen Propaganda?

Was ist aber, wenn eben gerade dieses Werteverständnis zum Gegenstand der Propaganda und zum Ziel der Beeinflussung und Manipulation wird? Wenn unsere Wahrnehmung und Bewertung unserer Umwelt sich durch äussere Einflüsse verändert? Wenn wir gar nicht merken, wie unsere Hirnwindungen neu „verdrahtet“ werden? Wenn wir unsere Persönlichkeit und Wertvorstellungen verändern und dabei glauben, wir hätten schon immer so gedacht? Und plötzlich kommt jemand, um uns aus diesem Zustand der Verblendung zu befreien. Zunächst reagieren wir gewöhnlich erstaunt, ungläubig und ablehnend. Schliesslich betrachten wir uns selber als erwachsene, freie und mündige Bürger, die keiner Aufklärung oder Erlösung mehr bedürfen. Es braucht viel Mut und Erkenntniswillen, sich und seiner Umwelt einzugestehen, getäuscht und ein Opfer von Propaganda geworden zu sein.

Der Kurzfilm „Schwarz wie Milch“ als Bachelorarbeit von Stefan Kempas an der Hochschule Ulm handelt von der Beeinflussung durch die Medien:

Der Kernsatz des Films ist: „Und wenn die Welt nur noch aus Lügen besteht, dann wird die Wahrheit das einzige sein, das niemand mehr glaubt.“. Wie immun sind wir wirklich gegen Propaganda?

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Wie in den Medien manipuliert wird

Die Massenmedien verfügen über eine ungeheure manipulative Macht, doch ihre Manipulationen kann man entdecken und interpretieren lernen. Wie Nachrichten ausgewählt und bewusst mehr oder weniger verständlich und einprägsam vermittelt werden, zeigt der folgende, schon etwas ältere Beitrag des ZDF:

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Wenn Journalisten privat bloggen

Wir kennen sie nur immer von einer bestimmten Seite. Sie berichten über Ereignisse in einem geographisch definierten und damit begrenzten Gebiet in einem ganz bestimmten Kontext. Doch sie sehen und hören viel mehr als sie uns in den Medien berichten können und dürfen. Die Rede ist von Journalisten, die dort im Einsatz sind, wo etwas Berichtenswertes geschieht: in Krisengebieten im Ausland, an der Börse, …

Auch wenn sie sich im Beruf ein Stück weit der „politischen Korrektheit“ beugen müssen, haben sie persönlich trotzdem eine eigene Meinung, mit der sie nicht zurückhalten. Privat werden sie zu „Bürgerjournalisten“ mit professionellem Hintergrund und setzen ihre Berichterstattung dort auf einer eigenen Plattform fort, wo sie beruflich ihre Grenzen erreicht haben. Continue reading

Wie Illusionen fabriziert werden

„Ich glaube nur, was ich sehe“ ist das Bekenntnis vieler Realisten. Doch können wir uns wirklich auf unsere Augen verlassen?

Wer glaubt, solche Manipulationen beschränkten sich auf Hollywood-Spielfilme, lebt in einer Traumwelt. Die exklusiven Berichterstattungen des US-Nachrichtensenders CNN von der Front im ersten Golfkrieg wurden bereits wie oben gezeigt hergestellt und zusammengeschnitten. Und seither sollten wir die Bilder im Fernsehen mit Vorsicht geniessen.