Month: Juli 2007

Fernsehsender fürchten die neuen Sehgewohnheiten der Jungen

Die gestandenen Fernsehsender fürchten die neuen Sehgewohnheiten insbesondere der jungen Medienkonsumenten. Jedenfalls hätten sie allen Grund dazu. Nur leider stecken die meisten den Kopf in den Sand. Das bietet Gelegenheit für neue Geschäftsmodelle und neue Unternehmen.

Mobilität und vor allem Zeitunabhängigkeit und Indiviualität sind die neuen Schlüsselfaktoren. Diesem Konzept hat sich Dailyme.tv verpflichtet:

Cyberkriminelle im Staatsdienst

In Grossbritannien wurden zwei Polizeibeamte verurteilt, weil die Abhörspezialisten sich in ihrer Freizeit als Privatdetektive betätigten, Telefone abhörten und in fremde Computersysteme eindrangen. Die Informationen verkauften sie an Privatleute weiter. Kein Land in Europa überwacht seine Bürger so streng wie die Briten. Solche Auswüchse der staatlichen Überwachung auf dem Nebengleis werden bestimmt nicht die letzten gewesen sein.

Daten-GAU bei der Bundeswehr

Die deutsche Bundeswehr hat angeblich geheime Daten aus den Jahren 1999 bis 2003 verloren. Es scheint auch niemand mehr so recht zu wissen, welche Daten fehlen. 10 Gigabyte sollen unwiederruflich in die ewigen Jagdgründe eingegangen sein. Das wollen uns jedenfalls die uniformierten Herren glauben machen. Ich frage mich, ob das Vertrauen in die hochtechnologisierte Bundeswehr noch gerechtfertigt ist, oder ob nicht ernsthafte Zweifel an der Kriegsfähigkeit dieser Institution angebracht sind. Wer würde sich schon in ein Taxi setzen, wenn der Taxifahrer nicht einmal den Schlüssel ins Zündschloss kriegt? Oder sind die Herren doch nicht so unfähig, wie sie vorgeben, und soll am Ende bloss etwas für alle Zeiten unter den Teppich gekehrt werden?

Werbung bei Yahoo wird noch attraktiver

Unter dem Motto „Werbung soll für die Verbraucher so relevant werden wie die Inhalte, die sie sich ansehen“ lanciert Yahoo sein neues Spionage-Programm namens „Smartads“ zur Realisierung seiner Visionen zu „Behavioral Targeting“, um für Werbekunden noch attraktiver zu werden. Die Rechnung könnte aber leicht ohne den Wirt gemacht worden sein. Denn wenn Besucher einer Website plötzlich unter „Verfolgungswahn“ leiden, werden sie den Ort der Umheimlichkeit kaum so rasch wieder freiwillig besuchen.

Nicht nur der Staat sondern auch auch die Werbung will uns Bürger überwachen – und das schon mindestens so lange wie die handverlesenen Staatsdiener. Nur stehen hier mehr finanzielle Beweggründe im Vordergrund und nicht unbedingt Machtgier. Manipulieren wollen uns aber beide.

Älterer Beitrag zum Thema:

Der Traum von der totalen Überwachung im Namen der Terrorbekämpfung

Wolfgang Schäuble nimmt die Terroranschlägen mit Autobomben in London und den Anschlagsversuch auf dem Flughafen von Glasgow zum Anlass, seiner Forderung nach mehr staatlicher Überwachung Nachdruck zu verleihen, wie heise online berichtet. Gemäss der Mitteilung des Bundesinnenministeriums sei die „Bedrohungslage ernst“. „Zwar gebe es keine Erkenntnisse über Verbindungen von Grossbritannien nach Deutschland, aber die Versuche hätten gezeigt, dass Europa insgesamt im Fadenkreuz dieser Bedrohungen durch den islamistischen Terrorismus steht“. Daraus wird dann auch die Notwendigkeit von heimlichen Online-Durchsuchungen privater PCs abgeleitet. Es sei unabdingar, in die Kommunikationsstrukturen der Terroristen einzudringen, um zu erfahren, was diese vorhaben. Nötigenfalls ist man sogar gewillt, massiv in die Grundrechte einzugreifen und diese zu eliminieren.

Politiker sind Träumer und Schaumschläger. Von Technologie und den damit verbundenen Möglichkeiten haben sie leider nicht sehr viel Ahnung. Auch fehlt ihnen anscheinend das grundlegende Verständnis dafür. Dabei ist es doch für einen ausgebildeten Terroristen ein Leichtes, sich dieser Überwachung zu entziehen. Ins Netz der Ermittler gehen dürften höchstens ein paar Stümper, die auf eigene Faust im Wahn des heiligen Krieges handeln. Um nicht gleich selber ins Fadenkreuz der Terroraufklärer zu geraten, poste ich hier keine Anleitung dazu – jedenfall vorläufig noch nicht. Sorry, aber ich musste hier einfach mal Dampf ablassen ob soviel Schwachsinn und Überwachungswahn.

Wenn nach einem Attentat aufgrund verstärkter Überwachungsmassnahmen Verdächtige festgenommen werden, wird dies bereits als Erfolg der Überwachung verkauft. Das erinnert mich irgendwie an die „garantierte Gewinnchance“ bei gewissen Verlosungen. Als Erfolg bezeichne ich etwas erst, wenn das gewünschte Resulat erreicht ist, d.h. der Gewinn auf meinem Konto eingetroffen bzw. der Attentäter rechtskräftig verurteilt ist. Wenn bereits eine höhere Zahl von Verdächtigen als Erfolg (-> „erhöhte Gewinnchance“) gefeiert wird, kommen mir ernsthafte Zweifel an den proklamierten Absichten der Überwacher.