Day: Freitag, 16. Februar 2007

Microsoft holt bei Weblösungen auf

Der Riese aus Redmond zeigt seinem Rivalen Google die Zähne. Mit „Virtual Earth“ auf Live-Maps attackiert er Google Earth. Noch sind erst Bilder für ein paar Städte (in den USA, Deutschland und anderen Ländern) verfügbar, aber schliesslich hat auch Google einmal klein angefangen. Bis auf ein paar typische Kinderkrankheiten überzeugt bereits die erste Version – und an das mit den Softwarefehlern sind wir uns schliesslich bereits gewöhnt. Im Gegensatz zu Google Earth kommen bei der Bird’s Eye View von Virtual Earth Luftbildaufnahmen zum Einsatz, die bessere Bilder als die Satellitenfotos bei Google liefern. Leider funktioniert die 3D-Ansicht nur mit dem Internet Explorer 6 oder 7. Firefox-Nutzer wie ich werden aber deswegen kaum ihren Lieblingsbrowser aufgeben.

Mit MSN-Soapbox hat Microsoft zugleich auch eine Konkurrenzplattform zu YouTube für die öffentliche Beta-Phase freigegeben. Design und Bedienung sind leider auch nicht besser als bei der Glotzröhre und auch urheberrechtlich problematische Beiträge konnte ich bereits feststellen. Ob es Microsoft wirklich gelingt, der Google-Tochter Marktanteile abzujagen, werden wir sicher bald erleben.

Mit diesen beiden Lösungen zeigt Microsoft trotz der noch sichtbaren Unausgereiftheit deutlich sein Potential, Google den Rang abzulaufen. Ebenbürdig sind die Lösungen in jedem Fall. Der Kampf der Giganten ist eröffnet.

RFID-Chip kleiner als ein Staubkorn

Hitachi hat angeblich einen RFID-Chip entwickelt, der kleiner als ein Staubkorn sein soll. Mit Massen von 0,05 x 0,05 mm ist er von Auge nicht erkennbar. Es sollen allerdings noch 2-3 Jahre vergehen, bis dieser Marktreife erlangt.

Solchen Meldungen gegenüber habe ich gemischte Gefühle. Einerseits sehe ich die ungeahnten Möglichkeiten der Effizienzsteigerung in der Logistik, der sicheren Identifikation und Rückverfolgbarkeit von Gütern wie z.B. Medikamenten und Chemikalien sowie der Vereitlung und Entdeckung von Markenfälschungen. Andererseits bereiten mir gerade diese ungeahnten Möglichkeiten im Bereich des Daten- und Persönlichkeitsschutzes grosses Kopfzerbrechen. Tieren pflanzt man ja bereits heute RFID-Chips unter die Haut. Bei Menschen funktioniert dies ebenso. Für Straftäter gibt es bereits entsprechende Projekte.

Wenn solche Chips in Kleidern die Pflegeetiketten ersetzen und der Waschmaschine automatisch das ideale Wasch- und Pflegeprogramm übermitteln, ist das eine gute Sache. Wenn uns solche Chips ohne unser Wissen untergejubelt werden, steigt mein Puls. Das Gute an der Technologie ist aber, dass sich ein Chip mit energiereichen Impulsen ins elektronische Nirwana befördern lässt. Hier wird sich schon bald ein neuer Markt für Bespitzelungsabwehr und Persönlichkeitsschutz auftun.