Web/Internet

Kein Spielspass ohne Internetverbindung

EA Sports - FIFA09Voll Freude zeigte mir heute Abend mein Ältester sein neu erworbenes PC-Spiel. Nach dem Nachtessen wollten wir FIFA09 von Electronic Arts installieren. Beim Akzept-Dialog für die abzunickende Lizenzvereinbarung (EULA), las ich diese im Gegensatz zu den meisten Zeitgenossen etwas genauer. EA liess sich bestätigen, Benutzerdaten und Daten über den Computer des Benutzers sammeln und verwerten zu dürfen. Naja, dachte ich. Solange ich die Firewall geschlossen halte, können die ja sammeln, was sie wollen. Nach Hause schicken lasse ich sie die Daten ganz bestimmt nicht. Nach der anschliessenden, langen Installations-Prozedur, die eine Unmenge an Daten auf die Festplatte kopierte, waren wir natürlich gespannt, ob und wie das neue Stück Spielsoftware funktionierte.

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Google versucht Bauchlandung mit Bezahlinhalten auf YouTube

Google BauchlandungDas aktuelle Geschäftsmodell ist ein Auslaufmodell, denn schliesslich hat Google den Zenit bereits längst überschritten, auch wenn der Kurs der Google-Aktie im Moment irrationalerweise gerade wieder steigt, nachdem er von Ende 2007 bis Ende 2008 auf weniger als die Hälfte abgestürzt ist. Das schöne Ergebnis des ersten Quartals dieses Jahres konnte nur dank einem rigorosen Sparkurs erreicht werden, der die Streichung von Dutzenden von Projekten und von Mitarbeitervergünstigungen sowie die Schliessung von Entwicklungszentren und die Entlassung mehrerer Tausend (vor allem freier) Mitarbeiter zur Folge hatte. Neue Konzepte sollen wieder Wachstum ermöglichen – doch diesmal bezahlt der Benutzer dafür.

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Sicherer Umgang mit SSL-Zertifikaten im Firefox 3

Die verschlüsselte Datenübertragung im Browser garantiert grundsätzlich eine abhörsichere Kommunikation mit dem Web-Server. Doch leider hat der Umgang mit den dafür verwendeten SSL-Zertifikaten auch seine Tücken. Der Beitrag „Firefox und die Zertifikate – Richtig verschlüsseln mit Firefox 3“ von Jürgen Schmidt bei heise Security erläutert, wie mit ein paar Handgriffen mehr Komfort und damit auch mehr Sicherheit erreicht werden kann.

Selbstverteidigung für die Privatsphäre

EFF - Surveillance Self Defense (SSD)

Nur wer die technischen Mittel kennt, um seine Daten und somit auch seine Privatsphäre zu schützen, kann sein Recht darauf auch durchsetzen. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hat einen kostenlosen Informationsdienst für jedermann mit dem Projektnamen “Surveillance Self-Defense” (SSD) gestartet. Es ist ein kostenloses Archiv zu umfassenden Informationen über Security, Verschlüsselung und Data Mining. Hier wird gezeigt, wie man sich vor staatlicher Überwachung abschirmt. Leider gehen (für meinen Geschmack) nicht alle Beiträge genügend in die Tiefe. Wer sich jedoch eine Übersicht verschaffen will und den Einstieg in die Materie sucht, findet hier genügend Informationen und Links zu weiteren Informationen. Das EFF-Projekt ist eine ideale Ergänzung zu meinem Artikel „Sicher im Internet unterwegs„.

Wissensmanagement im Enterprise 2.0

Informationen kann zwar in Datenbanken speichern, aber Wissen ist immer zwischen zwei Ohren und nur dort. Dieses geben wir gerne weiter, wenn wir ein interessiertes Publikum im passenden Kontext dafür haben. So funktioniert Wikipedia und so funktionieren auch alle Blogs mit einem grösseren Publikum. Social Software ist nicht die Lösung sondern lediglich ein Werkzeug, mit dem sich Lösungen realisieren lassen. Social Media (Wikis, Blogs, RSS-Feeds, …) ist nicht gleich Knowledge Management.

Wissen zu teilen, verlangt Offenheit und themenbezogene Netzwerke, welche die täglich Arbeit unterstützen. Dann wird das Teilen des Wissens zum positiven Nebeneffekt der Arbeit. Social Software vernetzt Inhalte mit Menschen und damit auch die Menschen untereinander – ganz unabhängig von formellen Hierarchien. Die Kunst des Wissensmanagements besteht darin, den richtigen Cocktail aus Organisation, Kultur und Technik zu mixen, ohne dadurch einen Information Overload zu kreieren – idealerweise über die Unternehmensgrenzen hinweg. Richtig eingesetzt, rechnet sich Enterprise 2.0 längerfristig auch für den Buchhalter sichtbar.

Simone Happ und Frank Wolf von Projektmanagement 2.0 haben ihre Erkenntnisse mit der Unterstützung von T-Systems MMS in einer medialen Wissensmanagement-Trilogie zu Enterprise 2.0 zusammengestellt:

Der Wikipedia Irrtum: Wissensmanagement im Enterprise 2.0

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www.come-to-switzerland.com ist Satire

Nun ist es offiziell: Die Website www.come-to-switzerland.com war weder jemals ein ernst gemeintes Angebot, noch diente sie der Politpropaganda im Abstimmungskampf gegen oder für die Erweiterung der Personenfreizügigkeit mit der EU. Dies macht der Deutsche Markus Gäthke in folgendem Video klar:

Es war schon erstaunlich, wie die Medien genüsslich über die Website hergefallen sind und ihre Verschwörungstheorien konstruiert haben. Weder die SVP oder der junge SVP-Nationalrat Lukas Reimann noch Linksaktivisten hatten jemals etwas damit zu tun. Gäthke hat sich einfach einen Scherz erlaubt und jetzt lacht die ganze Welt über die schweizer Medien.

Update vom 07.02.2009

Wenn schon jeder seine „Verschwörungstheorie“ zum Besten gibt, möchte ich auch meine nicht für mich behalten. Wie wäre es mit folgender:

Markus Gäthke wollte mit seinem kleinen Budget seiner Einmann-Firma Werbung machen. Er nimmt sich grosse Marken wie zum Beispiel Benetton zum Vorbild. Egal was es ist, Hauptsache, man bekommt Aufmerksamkeit. Diese im Zeitalter des „Information Overloads“ zu gewinnen ist gar nicht so leicht. Aber er bekam sie von den schweizer Medien umsonst. Ob ihm dies nun wirklich Aufträge bringt, weiss ich nicht.

Für diese „Theorie“ spricht, dass sich Gäthke nicht erst nach sondern kurz vor dem Abstimmungswochenende an die Öffentlichkeit wandte. Nur dies garantierte ihm grösstmögliche Medienaufmerksamkeit, weil klar sein musste, dass jedes Käseblatt und viele Blogs darüber berichten würden. Ein Outing nach der Abstimmung hätte ihm kaum die gleich grosse Beachtung in der Öffentlichkeit gebracht.

Bedenklich finde ich, wie der Tagesanzeiger Gäthke’s Aktion als Aufhänger für seine eigene Politpropaganda missbraucht. Im Beitrag „Eine unseriöse Website beeinflusst die Politik“ schliesst Iwan Städler mit folgendem Absatz:

Die Abstimmung über die Personenfreizügigkeit ist wichtig für die Schweiz. Sagt das Volk nein, sind die bilateralen Verträge in Gefahr. Und diese sind zentral für den Wohlstand der Schweiz. Auch die Personenfreizügigkeit selbst hat massgeblich zum Prosperieren der Schweizer Wirtschaft beigetragen. Dank ihr kommen hochqualifizierte Arbeitskräfte in die Schweiz. Sie verdienen in der Regel gut und zahlen entsprechend hohe Steuern sowie Sozialversicherungsbeiträge. Es wäre daher ein Eigengoal, wenn die Schweizerinnen und Schweizer am Wochenende nein zur Personenfreizügigkeit sagen würden. Darunter hätte die Schweiz noch lange zu leiden.

Welche unseriöse Website beeinflusst hier die Politik? Soviel zu objektivem Journalismus bei Tamedia. Als einziges seriöses „Blatt“ hat sich im ganzen Zirkus um Gäthke’s Website die Weltwoche mit dem Beitrag «Profitieren Sie vom Sozialsystem!» von Andreas Kunz hervorgehoben.

Facebook macht Geld aus Nutzer-Daten

facebook LogoFacebook hat es bisher nicht geschafft, die Werbeeinblendungen auf die Profile seiner Nutzer zurechtzuschneidern und damit Geld zu verdienen. Ein neues Umfrage-Tool soll dies nun ändern. „Engagement Ads“ nennt sich das neue System und nutzt die Angaben in den persönlichen Profilen, um den Nutzern zusätzlich gezielte Fragen zu stellen. Die Ergebnisse werden in Echtzeit berechnet und können sofort genutzt werden. Das ist zwar weder völlig neu noch besonders innovativ, aber aus Sicht des Datenschutzes höchst brisant.

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Blogger-Phishing

Es scheint sich eine neue Variante des Sammelns von persönlichen Daten etabliert zu haben, die vom Einfallsreichtum und von der Kreativität der betrügerischen Datenjäger zeugt. Ihre Ziele sind die Blogger und deren Eitelkeit ist ihre Chance. Web-Schreiberlinge erhalten seit Wochen immer mehr Emails mit einem Angebot für eine „Linkkooperation“. Gestern bekam auch ich wieder so ein Schreiben von einem angeblichen „Ron Krüger“ mit folgendem Inhalt: Continue reading

Internet für Qualitätsjournalismus

Das Internet eröffne für den Qualitätsjournalismus neue Möglichkeiten, sagt Jay Rosen. Er ist Professor für Journalismus an der New York University und betreibt das führende Journalismus-Blog „PressThink“ sowie die Open-News-Plattform „NewsAssignment.Net„. Er plädiert für einen Schulterschluss mit dem Internet anstatt dieses zu bekämpfen. Zeitungsmacher sollten ihr Produkt neu erfinden und das Potential des Internets nutzen. Im Interview mit Stephan Weichert und Alexander Matschke äussert er sich auf NZZ Online im Beitrag „Es ist alles keine Katastrophe“ über die Entwicklung des Journalismus. Es gibt also doch Journalisten, welche die Zeichen der Zeit erkannt haben.

Markenführung im Internet

Den Begriff „Markenführung“ verstehen in der Regel nur Eingeweihte. Gebraucht man allerdings den englischen Ausdruck „Branding“, glauben jedenfalls auch ein paar weniger Eingeweihte zumindest grundsätzlich begriffen zu haben, worum es dabei geht. Wirklich? Wenn man dann ein bisschen nachfragt, was denn ein „Brand“ und was „Branding“ seien, bekommt man bestenfalls „Werbung mit einer Marke für Produkte und Unternehmen“ oder auch Stichworte wie „Differenzierung“ und „Wettbewerbsvorteil“ zu hören – denn so steht es auch in Wikipedia. Wirklich hilfreich und klärend ist das aber nicht. Umso weniger überrascht es, wenn dann diese nur nebulös verstandenen Ansätze auf den Onlinebereich übertragen werden.

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Warnung vor Weihnachtsgrusskarten

Weihnachtsgrusskarten zu verschicken hat eine lange Tradition. Die Wahl der passenden Karte wird vielen zur Qual und dann müssen diese auch noch gekauft werden. Die Portokosten sind für viele ein zusätzliches Hindernis. Erlösung verspricht hier der Cyberspace. Das Internet senkt die Hürden und bietet mit Email und elektronischen Weihnachtsgrusskarten eine meist kostenlose Alternative.

Aber Achtung! Auch Verbreiter von Schadsoftware haben diesen Absatzkanal für sich entdeckt. Diese Cyber-Kriminellen bieten eine Vielzahl entsprechender Internetdienste an oder versenden gleich selber unaufgefordert elektronische Weihnachtsgrüsse an die Liste ihrer Spam-Empfänger. Die Freude über die vermeintliche Aufmerksamkeit ist nur von kurzer Dauer. Als kostenlose Zugabe liegt dem Email im Anhang ein unliebsames Überraschungsei bei. Beim Öffnen istalliert sich die Schadsoftware selbständig – oft auch unter Ausnützung von Schwachstellen im System. Betroffen sind die unterschiedlichsten Dateiformate: PDF, Bilder, Musik, Videos, Flash, Powerpoint, Word, Excel, etc. Alternativ gibt’s einen Link auf eine Webseite, wo die Grusskarte einschliesslich dem Virus abgeholt werden kann. Wer dann auch noch mit Administrator-Rechten arbeitet hat schnell Pech gehabt.

Im Zweifelsfall sollte man verdächtige Emails gar nicht öffnen, sondern direkt ungelesen löschen. Auch der Computer eines bekannten Absenders kann bereits befallen sein und selbständig Emails an alle Adressen in der Kontaktliste verschicken. Virenfreie Weihnachten zu geniessen ist nur den Vorsichtigen vergönnt.