Werbung und Marketing

Microsoft verstärkt sein Spamming

Microsoft Live Search

Microsoft kriegt seine Suchmaschine „Live Search“ einfach nicht richtig zum Fliegen. Technisch gesehen läuft das Ding schon – und das gar nicht mal schlecht. Nur die Nutzer aus dem europäischen Raum bleiben aus. Das ist schlecht für’s Werbegeschäft, denn niemand wirbt auf einer Plattform, auf der sich kaum Besucher aus dem eigenen Markt tummeln. So wird das einfach nichts mit dem Google-Killer. Daher bedient sich die Redmonder Softwareschmiede auch unsauberer und verpönter Methoden, um die Websurfer auf Live zu lotsen.

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Betteln und Hausieren verboten!

SPAMDas Betteln auf öffentlichem Grund und Boden ist in fast allen Orten von Gesetzes wegen verboten und auch das Hausieren ist nur mit einer entsprechenden amtlichen Bewilligung erlaubt, denn in einem Wohlfahrtsstaat mit Sozialfürsorge braucht schliesslich niemand zu betteln. Ein einziger Bettler stört zwar kaum jemanden. Aber wenn sie gleich in Scharen auftauchen, wird jeder einzelne als störend und lästig empfunden. Wie sich vor allem auch ältere Menschen durch ungebetene Werber (sei es für Staubsauger, Haarbürsten, Telekommunikationsverträge oder Sekten) an der Haustüre ärgern, zeigt eine Diskussion zum Thema „Betteln und Hausieren verboten?“ beim Senioren-Treff. Deshalb nutzen „clevere“ Vermarkter heute Direct Mailing (Briefwerbung), das Telefon und Email, denn hier greift das Gesetz nicht.

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Microsoft als Spammer entlarvt

Microsofts vergebliche Mühen, sich mit seiner Suchmaschine Live Search gegen Google und Yahoo zu behaupten, sind hinlänglich bekannt. Die feindliche Übernahme von Yahoo, von der man sich Besserung erhoffte, hat nicht geklappt. Darum versucht es der Software-Riese aus Redmond jetzt mit Referrer-Spamming um mehr Besucher zu Live Search zu lotsen und die Statistik zu fälschen – allerdings äusserst plump. Wer viel Traffic ausweisen kann, ist für Werbetreibende attraktiv. In meinen Logdaten finde ich regelmässig Einträge mit folgenden Referrern:

Wenn ich einen dieser Links aufrufe, finde ich aber keinen Eintrag, der auf meine Website verweisen würde – auch auf den folgenden 10 Suchergebnisseiten nicht. Alle Aufrufe kommen aus dem IP-Adressbereich 65.55.109.xxx bis 65.55.110.xxx, der Microsoft gehört (65.52.0.0 – 65.55.255.255). Als angebliches Suchkriterium (q=xxxxx) werden anscheinend Wörter verwendet, die jeweils häufig auf der betreffenden Website vorkommen.

Ein Unternehmen, das solche „Marketing-Methoden“ einsetzt, untergräbt seine Vertrauenwürdigkeit als Softwareanbieter auf’s Schärfste. Damit setzt sich der Fensterhersteller in ein Boot mit den Porno-Spammern. Einfach nur peinlich!

Update 17:00: Die Begründung für diese „Dirty Tricks“ liefert heute der Beitrag „«Live Search» lebt kaum noch“ der Netzeitung. Microsofts Suchmaschine „Live Search“ verliert in den USA weiter an Nutzern. Gemäss Comscore sei im Mai der Anteil der Suchanfragen auf den Microsoft-Seiten von 9.1 auf 8.5 Prozent zurückgegangen.

Obama gewinnt dank Internet

Barack Obama

Barack Hussein Obama hat die Schlacht um die demokratische Präsidentschaftskandidatur gewonnen. Diesen Erfolg verdankt er nicht zuletzt beziehungsweise vor allem auch dem Internet. Hillary Clinton hatte ihre PR-Plattform zwar als Erste schon online, als die Welt noch nichts von einer Kandidatur eines Barack Obama wusste. Und Clintons multimedialer Auftritt machte anfangs schon mächtig Eindruck. Er ist aber um einiges schlichter als jener Obamas, war zu Beginn hauptsächlich von Clintons erster Web-Video-Botschaft dominiert und hat es seither nicht geschafft, die Möglichkeiten des Web voll zu nutzen. Barack Obama hingegen lässt kein Element der Web-Kommunikation ungenutzt.

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Die Web-2.0-Blase beginnt zu platzen

Blase - stock.xchngLetztes Jahr habe ich geschrieben „Social-Networking-Blase platzt“ und „Soziale Netzwerke im Internet bröckeln„. Darauf wurde ich auch schon mal (offline) als „pessimistischer Spinner“ und Schwarzmaler bezeichnet, der keine Ahnung von Web 2.0 hat. Jetzt holt die Realität meine Kritiker ein, wie die netzeitung.de im Artikel „Niedergang der Netzwerke“ berichtet. Das einzige soziale Netzwerk, das meines Wissens unter dem Strich (noch) Geld verdient, ist Xing mit den Gebühren für Premium-Mitgliedschaften. Alle anderen Plattformen, die sich vorwiegend oder ausschliesslich über Einblendung von Werbung finanzieren, können nicht einmal kostendeckend operieren, geschweige denn einen Gewinn erwirtschaften. Werbung ist hier nicht erwünscht, stört nur und wird von den Benutzern kaum akzeptiert. Das werbefinanzierte Geschäftsmodell funktioniert folglich nicht. Aber eigentlich hätte man dies mit etwas Kenntnissen in Wahrnehmungspsychologie auch schon früher herausfinden können, bevor man Millionen für lustige Features verbrannt hat. Die Geeks freut’s, aber die Nerven von manch einem Risikokapitalgeber dürften schon recht angespannt sein. Zwischenmenschliche Beziehungen – auch geschäftliche sind nur solche – lassen sich eben nicht so einfach zu Geld machen, indem man die Benutzer sich virtuell verhyperlinken lässt und sie dann mit Werbung volldröhnt. Das Ende des Web-2.0-Hypes hat begonnen …

Wikipedia missbraucht

WikipediaWikipedia ist eigentlich ein Online-Lexikon. Jedenfalls wurde es von Jimmy Wales für diesen Zweck ins Leben gerufen. Seit einiger Zeit finden sich dort aber auch Inhalte, die definitiv nicht in eine Enzyklopädie gehören, denn auch findige Marketing- und Werbeleute haben die Plattform für ihre Zwecke entdeckt. Die Zahl dieser Einträge nimmt stark zu. Das scheint aber keinen wirklich zu interessieren.

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Kritik an der Google-Falle

Buch-Cover Google-FalleGerald Reischls Buch „Die Google-Falle“ ist vom Publikum erwartungsgemäss mit sehr unterschiedlichen Reaktionen aufgenommen worden. Das Spektrum reicht von Lobeshymnen bis Reischl-Bashing. Dass seine „Enthüllungen“ nicht überall auf positiven Anklang stossen werden, hat Reischl aber bereits im Vorwort des Buches vorausgesehen: „Wehe dem, der sich etwas gegen das derzeit beliebteste Internet-Unternehmen der Welt zu sagen beziehungsweise zu schreiben traut. Der bekommt den Ärger in den Foren des Web zu spüren.“

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Das Buch „Die Google-Falle“

Buch - Die Google-FalleMit Spannung habe ich Gerald Reischls Buch „Die Google Falle“ nach dessen Ankündigung erwartet. Da ich mich selber schon seit ein paar Jahren mit dem Thema befasse, war es für mich schon fast so etwas wie Pflichtlektüre. In aufwendigen Recherchen hat Reischl Fakten und Eindrücke über den Google-Konzern zusammengetragen und Schlussfolgerungen daraus gezogen. Sehr viel Neues kam dabei zwar nicht ans Licht, aber es ist meines Wissens das erste Mal, dass jemand ein so umfassendes Bild von Google gezeichnet hat, das den Suchriesen nicht nur von seiner Zuckerseite zeigt. Reischls Ziel, die Leser aufzuklären und zur Bewusstseinsbildung beizutragen, hat er damit sicher erreicht.

Angefangen bei der Unternehmenskultur, über die verschiedenen Betätigungsfelder bis hin zu einer Skizze der Google-Zukunft (DNA-Datenbanken, …) beschreibt Reischl ungeschminkt, was Google hinter seinem Motto „don’t be evil“ so alles treibt und noch zu treiben plant. Die meisten Nutzer der kostenlosen Google-Dienste wären sicher nicht einverstanden, wenn sie wüssten, welche Daten Google über sie sammelt und was die „Datenkrake“ mit diesen alles anstellt. Das lässt sogar die Überwachungspläne des deutschen Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble und von EU-Innenkommissar Franco Frattini wie Lausbubenstreiche aussehen.

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Feng Shui für GUI

Software-Ergonomie erlebt scheinbar gerade ein Revival und Benutzerfreundlichkeit im Web 2.0 ist das Hauptthema im aktuellen InfoWeek.ch 2008/05. Die Beeinflussung der visuellen Wahrnehmung durch die bewusste Gestaltung eines Bildes ist vor allem für GUI/Web-Entwickler und Werbe-Designer wichtig, denn sie ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Akzeptanz des Betrachters. Was Feng Shui für die vier Wände ist, ist Feng-GUI für die Website oder ein Werbebild.

Die Feng-GUI-Website befindet sich zwar noch im Beta-Stadium, funktioniert aber einwandfrei. Einfach URL eingeben oder einen Screenshot einer Applikation hochladen und Feng-GUI berechnet eine „Eye Tracking Heatmap“ aufgrund mehrerer Faktoren wie Farbunterschiede, Ausrichtung, Kontrast, Dichte, Grösse und Geschlossenheit der einzelnen Elemente. Dahinter stecken ausgeklügelte Algorithmen zur Simulation der visuellen Wahrnehmung. Wie das gemacht wird, wie das Ergebnis zu interpretieren ist und wozu es verwendet werden kann, wird in einer leicht verständlichen FAQ erklärt und natürlich auch visualisiert. Im Feng-GUI Lab Research gibt’s dann auch noch ein paar Beispiele (auch von Videos).

Das Resultat meiner eigenen Website fällt erwartungsgemäss einfach aus:

Feng-GUI dobszay.ch small

Das Resultat nehme ich als Anlass für einen Redesign mit drei Spalten und etwas mehr Farbe.

Wegen rechtswidrigem Eintrag in Bonitätsdatenbank zu Schadensersatz verurteilt

Immer mehr Anbieter, die ihre Kunden auf Rechnung beliefern, vergewissern sich in Bonitätsdatenbanken über deren Zahlungsmoral. Ihr Bedürfnis, nur zahlungsfähige und -willige Kunden zu bedienen, ist sicherlich berechtigt. Wer schon mal Einblick in die Inkasso-Branche gehabt hat, weiss nur zu gut, wie oft und trickreich Kunden besonders im Versandhandel und bei Abzahlungsverträgen ihre Lieferanten betrügen und alles unternehmen, um der Bezahlung einer Rechnung aus dem Weg zu gehen, indem sie sich immer wieder neue Identitäten zulegen oder sich durch regelmässigen Adresswechsel einer Betreibung entziehen und so einen sauberen Betreibungsauszug sichern. Kein Anbieter möchte am Schluss eines kostspieligen Inkasso-Verfahrens mit einem Verlustschein abgespiesen werden, den er regelmässig erneuern muss, um seine Forderung aufrecht zu erhalten, und trotzdem kaum Aussicht darauf hat, ihn jemals beim Schuldner einlösen zu können.

Das Inkassogeschäft ist ein hartes Geschäft und verlangt eine hohe Frustresistenz. Daher verwundert es nicht, dass die Branche auch prominente schwarze Schafe hat. Continue reading

Geschäftsmodell von Google & Co. ist bedroht

Ein gewaltiger Sturm zieht aufAls Suchmaschine liegt es in der Natur von Google, Daten von Websites zu sammeln und auszuwerten. Mindestens so interessant für die Anbieter von Diensten und Inhalten sind aber auch die Daten der Nutzer. Neben Google speichern auch die Konkurrenten wie Yahoo! oder Microsoft und die Internet-Grössen Amazon, Ebay, Apple und Skype die persönlichen Daten und das Nutzungsverhalten der Besucher ihrer Portale, Kommunikationsdienste und Suchmaschinen, um sie gezielt mit Werbeanzeigen „bedienen“ zu können. „Behavioral Targeting“ nennen es die einen, „Stalking“ nennen es andere.

Die Rechtsprechung in Deutschland übernimmt in jüngster Zeit eine führende Rolle in Sachen Datenschutz innerhalb der EU. Nach den Grundrechten auf „informationelle Selbstbestimmung“ und eine „digitale Privatsphäre“ könnten durch ein Verbot, die IP-Adresse von Benutzern zu speichern, die führenden Web-Grössen schon bald vom Thron gestürzt und die Informatinonsgesellschaft ganz ordentlich aufgemischt werden. Die ersten Gerichtsurteile dazu sind schon ergangen.

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